In Unterbarmen wird wieder Bier gebraut

Wuppertal · Für Diplom-Braumeister Udo Kirschbaum ist es ein Lebenstraum: An der Friedrich-Engels-Allee hat der 75-Jährige, der beruflich weltweit aktiv war, ein Brau- und Biermuseum eingerichtet.

 Es gibt wieder Bier in Unterbarmen: Udo Kirschbaum (rechts), Heinz-Willi Riedesel (links) und Barmens Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke.

Es gibt wieder Bier in Unterbarmen: Udo Kirschbaum (rechts), Heinz-Willi Riedesel (links) und Barmens Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke.

Foto: Joachim Macheroux

Das Bier braut Udo Kirschbaum in der ehemaligen Steh-Kneipe praktisch hinter der Theke. Gärbottiche, Sudpfannen und Bierkrüge sind Relikte, die der Unterbarmer, der mit 14 Jahren als Auszubildender bei Wicküler das Brauen lernte, aus vielen Ländern zusammengetragen hat. Und Udo Kirschbaum kann viel zum Thema Bier erzählen: Von Südamerika bis nach Fernost war er als Diplom-Braumeister tätig.

Der erste Brauprozess ist bereits abgeschlossen. Für die Verkostung muss allerdings noch die sechswöchige Gärung abgeschlossen sein. Bier zu brauen ist für Udo Kirschbaum ein echtes Herzens-Hobby: An kommerzielle Gewinne ist nicht gedacht. Einmal im Monat wird der Gerstensaft-Experte sein kleines Museum für zuvor angemeldete Gäste — dies können bis zu zwölf Personen sein — öffnen. Mehr als 20 Liter Bier stehen bei den Proben angesichts der kleinen Braustätte nicht zur Verfügung.

Hausbesitzer Dirk Attin stellt die ehemalige Gaststätte kostenlos zur Verfügung: "Ich hatte in der Rundschau von dem Wunsch, ein Biermuseum zu eröffnen, gelesen. Die Kneipe war einfach zu laut, jetzt haben wir Unterbarmen auch so wieder mit der Braukunst bereichert", so Attin. Und Heinz-Willi Riedesel, Geschäftsführer des Unterbarmer Bürgervereins, ergänzt: "Jetzt hat Unterbarmen wieder ein Stück der einst großen Braukultur zurückgewonnen."

Einmal im Monat plant Udo Kirschbaum, Bierverkostungen anzubieten. Die Anmeldung läuft über die Nummer 0160/560 46 53.

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