"Den Dialog fortführen"

Die Interessensvertretung der Wuppertaler Moscheen verurteilt den Pariser Anschlag in einer am Dienstag (13. Januar 2015) veröffentlichten Stellungnahme "aufs Schärfste". Im Wortlaut heißt es:

"Die Muslime empfinden nicht nur tiefste Trauer und Mitgefühl, sondern auch Wut und Empörung über das Geschehene. An dieser Stelle die zutreffenden Worte zu finden ist äußerst schwer. Solidarität auszusprechen ist hier das Mindeste.

Dieser Anschlag gilt nicht nur der Pariser Satirezeitung, den Parisern oder gar den Franzosen, sondern er gilt — unabhängig von der Konfession — der gesamten Menschheit. Er ist gerichtet gegen die Menschenwürde, die Demokratie, die Toleranz, die Presse- und Meinungsfreiheit.

Eine Rechtfertigung für derartig menschenverachtende Taten kann und darf es nicht geben. Der Prophet des Islam selbst wurde zu Lebzeiten permanent beleidigt; die Antwort hierauf war aber stets eine intellektuelle. Es besteht kein Zweifel, dass Muhammad (Friede sei auf ihm) als Prophet der Barmherzigkeit diese Tat verabscheut hätte. Die Attentäter haben das Ansehen des Propheten Muhammad beschädigt.

Insbesondere nach diesem schrecklichen Ereignis besteht nunmehr die besorgniserregende Gefahr einer zunehmenden Islamfeindlichkeit. In Wuppertal sind das friedliche Zusammenleben und der gegenseitige Respekt seit Jahren gelebte Wirklichkeit.

Wir appellieren an die Gesellschaft zu unterscheiden zwischen einer großen friedfertigen Mehrheit der Muslime und einer kleinen fehlgeleiteten Minderheit. Die Interessensvertretung der Wuppertaler Moscheen wird den Dialog fortführen."

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