Maß überschritten

Betr.: Interview mit Bau-und Verkehrsdezernent Frank Meyer, Rundschau vom 27. Dezember

Was dieser sogenannte Verkehrsplanungsfachmann im Verbund mit seiner Behörde, seinem Stadtrat und vor allem der zuständigen Landesbehörde den Wuppertalern an Fehlplanungen, Misswirtschaft und und fehlendem Sachverstand in Bau- und Verkehrsgestaltung zugemutet hat, hat das Maß des Erträglichen schon längst überschritten.

Das Projekt Döppersberg ist seit Jahren bekannt, die den Verkehr in der Elberfelder Innenstadt abwürgende Sperrung mit ihren katastrophalen Folgen für die Geschäftsleute und Verkehrsteilnehmer selbst für Laien vorhersehbar. Trotzdem beginnt Herr Meyer mit weitreichenden, extrem verkehrsbehindernden Straßenbaumaßnahmen unmittelbar vor, während und nach der Sperrung — zum Beispiel Varresbeck, Parkstraße Ronsdorf, Carnaper Straße.

Damit nicht genug: Um Wuppertal verkehrstechnisch völlig von der Außenwelt abzukoppeln, plant man in naher Zukunft die Vollsperrung des Kiesbergtunnels und die unfassbare Vollsperrung der A 46 als "Krönung" der jahrzehntelangen Behinderungen dieses Autobahnabschnittes wegen gigantischer Lärmschutzbauten und "Lawinenschutztunneln".

Bezieht man darüber hinaus das offensichtliche Versagen vorhergehender Bauamtsleitungen Wuppertals in Sachen Brückenbau (extrem kostspielige Fehlplanung: Brücke Brändströmstraße), rasch verfallender Hochbauten (Schauspielhaus, Universität, Wuppertaler Stadtwerke) mit ein, die zur überproportionalen Verschuldung der Stadt und des Landes zweifelsfrei beigetragen haben, so sollte man langsam nach Verursachern fahnden.

Christian Clausen, Oberdörnen

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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