Gierig nach Informationen

Betr.: Seilbahn / Rundschau-Leserbrief vom 15. Mai

Herr Rüggeberg, Sie haben Recht: Man sollte nicht meckern, sondern gierig nach Verbesserungen sein. Das bin ich. Daher sage ich: Fakten-Check! Nichts glauben, selber denken und nachvollziehen! Wir müssen das Beste identifizieren und umsetzen.

Leider gibt es immer noch mehr Fragen als Antworten zur Seilbahn. Beispiel Fahrgastzahlen, denn die Förderfähigkeit hängt davon stark ab. Zwischen Hauptbahnhof und Universität sollen über 18.000 Fahrgäste laut Kosten-Nutzen-Untersuchung unterwegs sein, an etwa 300 Tagen im Jahr. Das kann jeder nachlesen. Ein anderes von den WSW beauftragtes Gutachten von PGV Köln zeigt – das kann auch jeder nachlesen: An der Haltestelle Universität steigen knapp 6.500 Fahrgäste ein- und aus. Dies wurde im Wintersemester gemessen. Es gibt 140 Vorlesungstage im Jahr.

Ich weiß: zu viele Zahlen. Aber erklären Sie mir, warum die Seilbahn die dreifache Fahrgastzahl ganzjährig gegenüber den gezählten Ein- und Aussteigern an der Universität an Vorlesungstagen transportieren soll? Ich verstehe es einfach nicht. Klärende Gespräche haben die WSW immer abgelehnt. Eine Rückfrage bei Obermeyer – das Ingenieurbüro, dass extern geprüft hat – ergibt: „Verkehrszahlen überprüft? Natürlich nicht! Wir sind Bauingenieure!“

Diese Zweifel säe nicht ich, sondern die Teilveröffentlichungen der WSW. Klärend und erklärend könnte die komplette Veröffentlichung der Fahrgastzahlen sein, aber es kommt: nichts!

Jetzt dürfen Sie nicht mir als Überbringer der schlechten Nachricht die Schuld in die Schuhe schieben. Seien Sie gierig nach Informationen!

Marc Gennat

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