Corona-Pandemie IHK-Umfrage: Krise trifft NRW-Wirtschaft mit voller Härte

Wuppertal · Die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen haben in einer Blitzumfrage die aktuelle Situation zur Corona-Krise erörtert. Demnach trifft sie die Wirtschaft in NRW nun in der vollen Breite: 90 Prozent der Befragten verzeichnen demnach bereits jetzt Umsatzeinbußen.

 Thomas Meyer, Präsident der Bergischen IHK.

Thomas Meyer, Präsident der Bergischen IHK.

Foto: Bettin Osswald/Bettina Osswald

„Nachdem zunächst vor allem die konsumnahen Unternehmen aus der Gastronomie, dem Handel und den Dienstleistungsbereichen betroffen waren, hat die Krise inzwischen alle Branchen gleichermaßen ergriffen“, teilt die Bergische IHK mit, „Jedes fünfte Unternehmen beklagt Rückgänge seiner Geschäfte von über 50 Prozent, ein weiteres Viertel verzeichnet Rückgänge von 25 bis 50 Prozent. Bei 35 Prozent stehen die Geschäfte komplett still (Einstellung der Produktion oder Schließung des Geschäfts) und bei 14 Prozent der befragten Unternehmen droht akut die Insolvenz. Jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) wird mittelfristig Personal abbauen müssen.“ An der Umfrage vom 24. Bis 26. März nahmen 3.200 IHK-Mitglieder teil

Seit dem 27. März ist die Antragstellung für die Soforthilfemaßnahmen von Land und Bund für Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern in NRW möglich. Um ihre Unternehmen bei der Antragstellung und bei weiteren jetzt wichtigen Fragen zu unterstützen, haben die IHKs in NRW ihre Beratungsangebote für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen intensiviert. „Gemeinsam mit den Partnern am Arbeitsmarkt haben die IHKs in NRW in den letzten Tagen ihre Kräfte gebündelt. Die IHK-Mitarbeiter wurden durch interaktive Schulungen per Webinar auf die Fragen ihrer Unternehmerinnen und Unternehmer zu Soforthilfe, Kurzarbeitergeld und weiteren Finanzierungsmaßnahmen vorbereitet“, so Dr. Ralf Mittelstädt, der nordrhein-westfälische IHK-Hauptgeschäftsführer.

Auch die Bergische IHK hat ihre Corona-Hotline ausgeweitet. Sie ist unter der Telefonnummer 0202 / 2490-555 montags bis samstags von 8 Uhr bis 18 Uhr zu erreichen. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten Mitgliedsunternehmen dort über die Antragstellung für die Corona-Soforthilfe und das Kurzarbeitergeld sowie zu allen anderen Fragen rund um die aktuelle Krise. Den Antrag gibt es unter soforthilfe-corona.nrw.de. Damit das Geld so schnell wie möglich fließt, werden die Anträge auch am Wochenende von der Bezirksregierung bearbeitet.

Die Blitzumfrage zeige auch, dass neben Soforthilfemaßnahmen (63 Prozent) auch Steuerstundungen (60 Prozent) und Kurzarbeitergeld (71 Prozent) auf großen Zuspruch treffe, heißt es: „Zunehmend geraten auch größere Unternehmen in schwieriges Fahrwasser und benötigen auf Sicht ebenfalls Liquidität. Deshalb dürfen neben den Soforthilfen auch weitere Unterstützungsleistungen nicht aus dem Blick verloren werden.“

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