Nach der Sonne ausgerichtet

Unterbarmen · Für Cornelia Weidenbruch, die Leiterin des Stadtbetriebes Tageseinrichtungen für Kinder, ist das neue Gebäude am Bendahl das Juwel unter den 189 Wuppertaler Kinder-Tageseinrichtungen.

 Ein architektonisch sehr besonderes Gebäude ist die neue Kindertagesstätte an der Bendahler Straße geworden.

Ein architektonisch sehr besonderes Gebäude ist die neue Kindertagesstätte an der Bendahler Straße geworden.

Foto: Macheroux

Fast in der geographischen Mitte Wuppertals — auf dem Eckgrundstück Buschstraße und Bendahler Straße — war der Bau der fünfgruppigen Kita eine architektonische Herausforderung. Das städtische Gebäudemanagement stand wegen der ungewöhnlichen Topographie, bei der es hier um 14 Meter Höhenunterschied, eine außergewöhnliche Hanglage und eine extreme Steigung nach Südosten geht, vor großen Herausforderungen, die mit Hilfe eines bekannten Wuppertaler Architektenbüros großartig umgesetzt wurden: Kurz vor seinem Abschied in den Ruhestand hat der Wuppertaler Architekt Professor Dr. Ulrich Pötter mit seiner Arbeit die Unterbarmer Infrastruktur ein deutliches Stück nach vorn gebracht.

Auch aus der Nachbarschaft übrigens kamen nach der Fertigstellung des Gebäudes viele Glückwünsche. Einrichtungsleiterin Martina Kieckbusch freute sich darüber besonders: Die Anwohner hatten zwar einen bisherigen Parkplatz durch den Kita-Bau verloren, machten aber deutlich, dass das Wohnquartier Hesselnberg jetzt sichtbar aufgewertet worden ist.

73 Kinder werden in fünf Gruppen von 14 Erzieherinnen in "sonnigen Verhältnissen" betreut: Im Erdgeschoss ist der Gruppenraum nach Süden ausgerichtet. Im Obergeschoss verlaufen die Räume von Osten nach Süden. Gestalterisch wurde dabei die Öffnung zur Sonne durch einen kräftig-farbige Pfosten- Riegel-Konstruktion unterstrichen.

Zu 80 Prozent wohnen die Kinder in Unterbarmen. In der Kita zeigt sich auch, wie der multikulturelle Anteil im Bezirk gewachsen ist. "Bei der Aufnahme haben wir festgestellt, dass die Kinder mit 18 verschiedenen Muttersprachen aufwachsen", berichtet Martina Kieckbusch. Die Erzieherinnen sind dabei oft überrascht, wie schnell und spielend die Kinder die deutsche Sprache erlernen.

"Dabei legen wir aber auch Wert darauf, dass die Muttersprache weiter gesprochen wird", ergänzt Cornelia Weidenbruch. Die pädagogische Devise in der Kita lautet: "Die Muttersprache ist für die Seele und Deutsch ist die Sprache der Bildung."

Der Bau der neuen Unterbarmer Kita hat 3,45 Millionen Euro gekostet. Daran beteiligt sich das Land Nordrhein-Westfalen mit 450.000 Euro.

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