Langerfeld/Oberbarmen Suche nach einer neuen Heimat

Wuppertal · Unter dem Dach des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) erfährt das Projektteam "Nachbarschaft Köttershöhe" von finanziellen Sorgen und persönlichen Nöten der aus Flüchtlingsgebieten in Wuppertal angekommenen Menschen.

 Sozialarbeiterin und Projektleiterin Jeanette Remberg-Trump (2.v.l.) im Beratungsgespräch mit einer Familie, die aus Syrien nach Wuppertal gekommen ist und ohne fremde Hilfe den Alltag kaum bewältigen könnte.

Sozialarbeiterin und Projektleiterin Jeanette Remberg-Trump (2.v.l.) im Beratungsgespräch mit einer Familie, die aus Syrien nach Wuppertal gekommen ist und ohne fremde Hilfe den Alltag kaum bewältigen könnte.

Foto: Conrads

Projektleiterin Jeanette Remberg-Trump: "In enger Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde St. Johann Baptist ist es uns ein Anliegen, neben unseren sozialen Angeboten den Menschen die Kirche in ihrem Kirchenkreis präsent zu machen. So laden wir unsere Klienten aus dem Projekt Nachbarschaft besonders gerne ins 'Berliner Plätzchen' ein. Es geht neben klassischer Sozialberatung besonders um Seelsorge und Lebensberatung."

Flüchtlinge sind neue Nachbarn, die aus dem Nahen Osten, Osteuropa und Afrika gekommen sind. Krieg, Katastrophen, Verfolgung und bittere Armut haben sie zur Flucht gezwungen. Schreckliche Erlebnisse und Schicksale lagen auf ihrem Weg. Ihre Flucht war gefährlich und für viele tödlich. Familien wurden auseinandergerissen. Um diesen Menschen zu helfen, hat der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im November 2014 die Aktion "Neue Nachbarn" ins Leben gerufen. Ziele: Die Willkommenskultur für Flüchtlinge zu stärken, die Integration von Flüchtlingen im Erzbistum Köln zu fördern, den Bedarf von Flüchtlingen stärker in das Bewusstsein zu rücken — und kirchliche und nicht-kirchliche Akteure und Initiativen zu vernetzen.

Woelki und viele Ehrenamtliche glauben daran, dass Mitgefühl, Akzeptanz und ernst gemeinte Unterstützung den Flüchtlingen hilft, in der Gemeinschaft anzukommen. Dass Kontakt und Austausch dazu führen, dass aus Fremden Nachbarn werden, die Deutschland ihre Heimat nennen.
Aus der Bibel und der christlichen Soziallehre ergibt sich der Auftrag, dass sich die Kirche für Notleidende und Bedrängte einsetzt.

Neben Geld werden Sprachvermittler gebraucht, ist Hilfe bei der Wohnraum- und Arbeitsplatzbeschaffung gefragt. Gesucht sind auch "Jobpaten", Bedienungen in den Tee-Salons (etwa im Oberbarmer "Berliner Plätzchen"), Mitmacher beim Fußballspielen mit Flüchtlingen und Helfer für Behördenkontakte. Jeanette Remberg-Trump (Telefon: 64 26 63): "Gemeinsam können wir die Situation der Flüchtlinge positiv verändern!"

Um den Menschen aus dem Projekt "Nachbarschaft Köttershöhe" besser beratend und seelsorgerlich begleitend zur Seite stehen zu können, aber auch schnell und unbürokratisch materielle Hilfe in besonderen Notsituationen zu bieten, freuen sich die Akteure vor allem über finanzielle Unterstützung. Die "Stiftung Seelsorge" hat dem Projekt 2.000 Euro gespendet.

+++++ Fakten +++++

In Wuppertal stehen den katholischen Kirchengemeinden zwei in Migrationsfragen erfahrene Caritas-Mitarbeiterinnen als Koordinatorinnen der lokalen Aktivitäten zur Verfügung: Renate Szymczyk und Barbara Drewes, Hünefeldstraße 54a, Telefon 280 52 14, E-Mail: renate.szymczyk@caritas-wsg.de

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