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Cronenberg: Wieder ein Jahr mit Rekordzahlen

Cronenberg : Wieder ein Jahr mit Rekordzahlen

Auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr zeigten die Einsatzzahlen und die vielen Einsatzarten vor allem eines: Ohne die freiwilligen Helfer, ist der Wuppertaler Rettungsbedarfsplan nicht zu schaffen.

Wäre der Löschzug Cronenberg eine Aktiengesellschaft, so würden die Aktionäre sich bei jeder Mitgliederversammlung die Schenkel blutig schlagen — vor Freude. Schließlich schaffen die Freiwilligen, bei stabiler Personaldecke, Jahr um Jahr mehr Einsätze. Zwar ist die Freiwillige Feuerwehr keine AG, ein Gewinn ist sie auf jeden Fall.

Mit 244 Alarmierungen im vergangenen Jahr hat der Cronenberger Löschzug die mit Abstand höchste Einsatzzahl erreicht. Waren vor fünf Jahren noch die Anzahl der Ersthelfer-vor-Ort-Einsätze dominierend, sind die Alarmierungen in Bereich Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung wieder weit oben auf den Dienstplänen. "Allerdings nicht, weil Cronenberg unsicherer geworden ist", erklärt FFC-Sprecher Christian Oertel. "Vielmehr zeigt sich hier vermehrt der demografische Wandel in Form der Unterstützung des Rettungsdienstes."

Denn bereits seit 2015 verzeichnen die Einsatzkräfte einen überdurchschnittlichen Anstieg bei den sogenannten "Hilflosen Personen hinter verschlossener Tür". Bei Einsätzen mit diesem Titel unterstützt die Feuerwehr mit technischen Mitteln den parallel alarmierten Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr, um einen Zugang zum Patienten zu schaffen. Ursache dafür sind häufig medizinische Notfälle, bei denen die Personen nicht mehr in der Lage sind, selbstständig die Tür zu öffnen.

  • Neue Löschfahrzeuge für die Freiwilligen Feuerwehren
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  • Das Plakat zur Ausstellung.
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  • Symbolbild.
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Dabei macht Christian Oertel auch auf die langfristigen Konsequenzen des demografischen Wandels aufmerksam: "Die Einsatzhäufigkeit geht natürlich einher mit steigender Anzahl älterer, gegebenenfalls auch alleine lebender Bürger." Aber auch die Alarmierungshäufigkeit von Brandeinsätzen nimmt zu. Grund dafür sind die Heimrauchmelder. Durch massive Werbung in den vergangenen Jahren haben sich die kleinen Lebensretter in immer mehr Wohnungen durchgesetzt.

Zudem ist die Installation in NRW seit dem Jahreswechsel nun auch in Bestandsbauten zur Pflicht geworden. "Jahrelang war dies nur in Neubauten der Fall", sagt Christian Oertel, der den Sicherheitsgewinn aber nicht mit den Fehlalarmierungen aufwiegen möchte. Im Gegenteil: "Dies nehmen wir gerne in Kauf, konnten doch auch in Cronenberg im vergangenen Jahr schon viele Menschenleben durch Rauchmelder gerettet werden."

Ohne den Rückhalt in der Bevölkerung, der lokalen Wirtschaft sowie Politik, wäre die Stimmung in der Freiwilligen Feuerwehr nicht so gut. Trotz konstant hoher Dienstzeitbelastung, auf den Löschzug Cronenberg ist Verlass. Dafür sorgen mitunter die Kooperationen mit Industriebetrieben, die die Freiwillige Feuerwehr nicht zuletzt dahingehend unterstützen, dass Mitarbeiter für den Dienst in der Wehr freigestellt werden. "Per Gesetz zwar die Pflicht eines jeden Arbeitgebers, aber lange nicht mehr selbstverständlich", weiß Christian Oertel. Völlig kostenlos, aber nicht umsonst gab es 2016 auch von Seiten der Stadtverwaltung eine Aufmerksamkeit. Unter Vorzeigen des Dienstausweises ist den Freiwilligen Feuerwehren der freie Eintritt in die städtischen Bäder gestattet.

Neben vielen positiven Meldungen, stieß der Feuerwehr aber ein Missstand sauer auf. "Die schier nicht enden wollende Baustelle und die sich später noch anschließenden Kanalbauarbeiten, führten zu einer fast einjährigen Geduldsprobe für alle Cronenberger Wehrleute. Das sogenannte Schutzziel 1 des Brandschutzbedarfsplanes der Stadt Wuppertal, das 10 Einsatzkräfte in 10 Minuten an einer Einsatzstelle innerhalb der Stadtgrenzen vorsieht, ist im sehr peripher gelegenen Stadtteil Sudberg ohnehin planerisch nicht zu erreichen. Umso ärgerlicher ist es aber, dass durch die verzögerten Bauarbeiten für fast ein Jahr das Gerätehaus in der Kemmannstraße nur sehr eingeschränkt anfahrbar war", kritisiert Christian Oertel.

Planerisch, da sind sich die Freiwilligen einig, hätten konkrete Gespräche im Vorfeld schon einigen Unbill verhindern können.