"Lebendiges Wohnen" bald auf den Südhöhen Nein, es ist kein Pflegeheim

Wuppertal · Die Cronenberger Projektgruppe des Vereins "Lebendiges Wohnen an der Wupper" möchte bereits 2019 in die Hauptstraße 43 einziehen. Derzeit wirbt der Verein mit Infoveranstaltungen um weitere interessierte Mitbewohner.

 Die Infoveranstaltungen finden aktuell noch in der Rudolfstraße 131 statt.

Die Infoveranstaltungen finden aktuell noch in der Rudolfstraße 131 statt.

Foto: Eduard Urssu

Insgesamt sechs Parteien haben bereits ernsthaftes Interesse bekundet.

Heute schon an morgen denken — ein frommer Wunsch, der kaum unterschiedlicher interpretiert werden kann. Dieser wird häufig auf eine finanzielle Absicherung hingedeutet, kann aber auch die künftigen Lebensumstände in den Fokus nehmen. Wie will ich leben? Und, nicht zu zuletzt, mit wem möchte ich leben?

Fragen, die nicht erst mit Mitte 50 akut werden, und die letzte Frage zielt dabei auch gar nicht auf den primären Lebenspartner ab. Gemeint ist eher die Gesellschaft im Sinne von Freundschaften und vor allem den direkten Nachbarschaften.

Denn auch wenn dies gerade in jungen Lebensjahren nahezu abwegig klingt, auch fremde Menschen können die persönliche Lebensqualität positiv beeinflussen: Wohnprojekte. "Aber um das von vornherein klarzustellen: Wir sind kein Pflegeheim!", erklärt Michael Lippkau, Mitinitiator der Cronenberger Projektgruppe. Stattdessen will sich der Verein als ein gemeinschaftliches Wohnprojekt verstanden wissen, bei dem gemeinsam wohnen auch zugleich miteinander kommunizieren bedeutet. An der Hauptstraße 43, dem ehemaligen akzenta-Markt, sollen auf zwei Vollgeschossen rund 960 Quadratmeter Wohnraum entstehen. Bislang haben sich sechs Parteien zusammengefunden.

Wie viel Wohnraum noch zur Verfügung steht, wird sich in den nächsten Treffen der Cronenberger Projektgruppe herausstellen. Pro Quadratmeter müssen die Interessenten, neben den Mietkosten, mindestens 600 Euro pro Quadratmeter an Genossenschaftsgebühr bezahlen.

Das Konzept ist sicher, erklärt Michael Lippkau, der auf die Beratung des Vereins "Wohnbund Beratung NRW" verweist. Zudem hat der Verein bereits Erfahrung mit Wohnprojekten sammeln können. Seit 2008 gibt es die Wohngemeinschaft in der Rudolfstraße 131, im ehemaligen Schwesternheim der Vereinten Evangelischen Mission (VEM).

In Cronenberg hatte der Verein bereits einige Anläufe versucht, bislang vergebens. Nun scheint man aber auf einem guten Weg zu sein. Die in der Größe noch variierenden Wohneinheiten werden alle barrierefrei sein, über Balkone verfügen und sollen über einen Laubengang erreichbar sein. Nach hinten raus, dem ehemaligen Kundenparkplatz des Lebensmittelmarktes, wird auch ein Garten entstehen.

Über die voraussichtlichen Baukosten des Wohnprojekts will Michael Lippkau noch Stillschweigen bewahren. Dass es dabei in die Millionen geht, kann er aber bestätigen, "aber im einstelligen Bereich", ergänzt Lippkau mit einem Augenzwinkern.

Die nächste Infoveranstaltung der Cronenberger Projektgruppe gibt es am 28. März um 18 Uhr in der Rudolfstraße 131.

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