Fußball-Regionalliga Der WSV-Countdown läuft ...

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist kämpft noch bis Samstag (19. Januar 2019) um seine Zukunft — unter anderem mit einer Ikone und einer Party.

 WSV-Trainer Adrian Alipour.

WSV-Trainer Adrian Alipour.

Foto: Dirk Freund

Natürlich machte er mit. Und so setzte sich WSV-Idol Günter Pröpper am Montag in den Fanshop in der Rathaus Galerie und unterschrieb Poster und Bälle. Sie können nun im Rahmen der großen Spendenaktion ("Crowdfunding" — Link siehe unten) erworben werden, mit deren Hilfe der Verein 100.000 der fehlenden 260.000 Euro einfahren will.

Stichtag ist Samstag. Dann müssen die 100.000 Euro zusammen sein. Wenn nicht, erhalten die Spender das Geld zurück — damit wäre das Gesamtkonstrukt eingestürzt, eine Insolvenz nahe.

"Die Fans reißen sich die Beine aus, damit der WSV überlebt", freut sich Trainer Adrian Alipour. So veranstaltet die Initiative "Aktive Gegengerade Wuppertal" am Freitag ein Benefizfestival in der Alten Schlosserei an der Kothener Straße 5 (nahe Polizeipräsidium). Es beginnt in Anspielung an das Jahr der WSV-Gründung um 19.54 Uhr, Einlass ist ab 19.30 Uhr (Eintritt 10 Euro plus Spende, Ticket-Vorbestellung unter wsv-festival@gmx.de). Die Bands Jetztiger, Talin, Two Desperados, Mack Drietens und Kilkenny Bastards spielen — ohne Gage.

Weitere Einsparungen hat der WSV durch die Abgänge von Christopher Kramer (TSV Steinbach), Joshua Mroß (Chemnitzer FC), Jonas Erwig-Drüppel (RW Essen) und Kamil Bednarski erreicht. Zudem verzichtet die Mannschaft auf ihre Prämien. Sportvorstand Manuel Bölstler und Geschäftsstellen-Leiterin Maria Nitzsche (auch im Vorstand) spenden einen Teil ihres Gehaltes. Vorstandssprecher Lothar Stücker erhöht sein Sponsoring. Außerdem hofft der WSV auf weitere Unterstützung aus dem Kreis der Sponsoren.

Trotz des personellen Aderlasses glaubt Alipour fest an den Klassenerhalt. Der 40-Jährige geht davon aus, dass weitere 12 Punkte dafür reichen. Der WSV hat derzeit 30 Punkte, Wiedenbrück auf dem ersten Abstiegsplatz 19.

Natürlich weiß auch er, dass die Restrunde ohne echten Stürmer nicht einfach wird. Semir Saric traf beim 4:0 im Testspiel beim Oberligisten SC Paderborn II zwei Mal, ihn unterstützten Gaetano Manno und Kevin Hagemann. Das System, bislang auf Torjäger Kramer zugeschnitten, wird sich zwangsläufig ändern. Trotzdem bleibe die Mannschaft wettbewerbsfähig mit dem Ziel, möglichst jedes Spiel zu gewinnen, sagt Alipour, der am Samstag (14 Uhr) mit seinem Team bei seinem Ex-Club ASC 09 Dortmund (Oberliga Westfalen) gastiert.

Sollte die Rettung gelingen, startet der WSV nach dem Trainingslager im türkischen Belek (27. Januar bis 3. Februar) am 10. Februar wahrscheinlich mit dem finanziell wichtigen Pokal-Viertelfinale beim Oberligisten VfB Homberg ins Pflichtspiel-Jahr 2019. Derzeit bemüht sich der WSV aber noch, dann lieber zunächst das Regionalliga-Nachholspiel beim SV Lippstadt auszutragen.

Doch so oder so: "Momentan geht es erst einmal ausschließlich um die Rettung des Vereins, alles andere ist nicht wichtig", weiß Alipour.

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