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Fußball-Niederrheinpokal: 2:3 (0:0) gegen RW Essen: WSV-Aus nach zehn orientierungslosen Minuten

Fußball-Niederrheinpokal: 2:3 (0:0) gegen RW Essen : WSV-Aus nach zehn orientierungslosen Minuten

Für den Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV ist der Traum vom Einzug in den DFB-Pokal geplatzt. Die Mannschaft von Trainer Stefan Vollmerhausen verlor am Dienstagabend (28. März 2017) das Halbfinale auf Niederrheinebene gegen den Ligakonkurrenten RW Essen mit 2:3 (0:0).

Das Spiel im Stadion am Zoo verfolgten 13.003 Zuschauer.

Trainer Stefan Vollmerhausen bot bei besten äußeren Bedingungen Tim Bodenröder statt Enzo Wirtz bzw. Andreas Ivan auf. Der WSV startete engagiert und erarbeitete sich erste kleinere Chancen. Essen zog sich zunächst zurück. WSV-Kapitän Gaetano Manno schoss nach vier Minuten knapp am Pfosten vorbei, Gino Windmüller (RWE) über den Querbalken (11.). Der WSV setzte durchaus Akzente, musste aber drei gelbe Karten (Kevin Pytlik, Silvio Pagano, Jan Holldack) hinnehmen. Insgesamt neutralisierten sich beide Teams vor den Toren jedoch. Mit der Folge, dass es mit einem torlosen Remis in die Kabinen ging.

 Das Gespann um Dr. Martin Thomsen vor der vollen Haupttribüne.
Das Gespann um Dr. Martin Thomsen vor der vollen Haupttribüne. Foto: Dirk Freund

Der Beginn der zweiten Halbzeit verzögerte sich etwas, nachdem im RWE-Block Bengalos gezündet worden waren. Kurz danach der erste Wechsel: Trainer Vollmerhausen brachte Ivan für Pagano (50.). Die erste Chance in den zweiten 45 Minuten hatte der Gastgeber, doch Holldack traf den Außenpfosten (50.). Doch der WSV blieb dran und spielte an den Fünfmeterraum. Dort stand Niklas Heidemann blank und knallte das Leder ins lange Eck. RWE-Torwart Robin Heller war ohne Chance - 1:0 (51.).

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Riesenstimmung im Stadion am Zoo, die allerdings zehn Minuten später prompt abebbte: Die Essener bekamen im Strafraum viel zu viel Platz. Benjamin Baier konnte sich den Ball sogar noch einmal zurechtlegen und ihn dann aus zehn Metern ins Netz donnern. Tristan Duschke war auf der Linie noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern - 1:1 (61.). Der WSV ordnete sich gerade wieder, als Essen erneut zuschlug: Die Essener durften von der rechten Seite völlig freistehend flanken. Am zweiten Pfosten stand Timo Brauer unbewacht und köpfte zur Führung ein - 1:2 (63.). Und als Baier auch noch zum 1:3 nachlegte, war die Vorentscheidung gefallen (69.).

Der WSV steckte nicht auf und kam auf 2:3 heran (77.): Kevin Hagemann drang links unnachahmlich in den Strafraum ein und spielte quer. In der Mitte drückte Peter Schmetz den Ball irgendwie über die Linie. Mehr war aber nicht drin. Vielmehr traf RWE noch die Latte (88.), nach vierminütiger Nachspielzeit war die Partie aus.

Stefan Vollmerhausen (Trainer Wuppertaler SV): "Wir sind natürlich nicht so glücklich. Glückwunsch an Essen. Ob es verdient war, ist im Pokal egal. Wir hatten uns viel vorgenommen. Aus meiner Sicht lief alles nach Plan. Wir waren griffig und sind in Führung gegangen. Wir waren in dem Modus, den wir wollten. Dann passiert ein Fehler, den Essen direkt bestraft. Da sind wir komplett auseinander gebrochen. Ich muss das selbst erst einmal analysieren. Wir hatten da, denke ich, Probleme, mit fehlender Erfahrung sachlich zu bleiben. Nach dem 1:1 haben wir das Tempo nicht rausgenommen, das war zu hektisch. Nach dem 1:3 hat es fast noch das vierte Gegentor gegeben. Dann sind wir zurückgekommen. Da flogen dann noch ein paar hohe Bälle, aber das hat Essen gut gemacht. Ich glaube, in so einem Spiel, dass man dann drei Tore kassiert, ist nicht so üblich. Das habe ich hier als Trainer auch noch nicht erlebt. Es war trotzdem ein schöner Tag. Ich muss mich als Trainer aber auch für den Zuspruch und die Kulisse zu bedanken: Das gibt mir den Mut, morgen wieder aufzustehen und weiterzuarbeiten. Wenn wir am Samstag einen Dreier holen können, sieht die Welt schon wieder anders aus. Heute ist aber auch ein trauriger Tag: Ercan Aydogmus kann wohl die Fußballschuhe nicht mehr schnüren. Er hat einen Knorpelschaden, der wohl transplantiert werden muss. Zudem sind heute einige Dinge passiert, die so nicht geplant waren, zum Beispiel der erste Platzverweis unter meiner Leitung. Schon Samstag machen wir aber in gewohnter Form weiter."

Sven Demandt (Rot-Weiss Essen): "Wir sind natürlich sehr froh und glücklich. Es geht im Pokal darum weiterzukommen. Man hat den Spielern angemerkt, dass es um viel geht. Der Schiedsrichter hat am Anfang wirklich alles gepfiffen. Spätestens mit dem Gegentor hat die Partie Fahrt aufgenommen. Das 1:1 und 1:2 haben wir super herausgespielt. Nach dem 2:3 wird es nochmal spannend. Wir sind froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Aufgrund der zweiten Halbzeit war das sicher auch verdient."

Die Bundespolizei hat vor der Abreise der Zuschauer eine erste positive Bilanz gezogen: "Insgesamt fuhren circa 1.200 Essener Fans mit Zügen zum Spielort. Während der Abreise von Fans im Essener Hauptbahnhof zündete ein Unbekannter Pyrotechnik. Nach der Ankunft von circa 500 RWE-Fans am Haltepunkt Sonnborn zündeten weitere zwei Personen Pyrotechnik. In einem Fall konnten Bundespolizisten einen Tatverdächtigen ermitteln", heißt es. Von Seiten der Wuppertaler Polizei hieß es: "Alles weitgehend friedlich."

Bereits am Samstag (1. April 2017) tritt der WSV wieder im Stadion am Zoo an. Die Partie gegen die U 23 des 1. FC Köln beginnt um 14 Uhr.

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