Handball-Bundesliga BHC: Schützende Hand und Alternative

Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC fährt künftig dreigleisig — in Wuppertal, Solingen und nun auch in Düsseldorf. Ein klares Signal.

 BHC-Geschäftsführer Jörg Föste.

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste.

Foto: Dirk Freund

Am Donnerstag sah sich Oberbürgermeister Andreas Mucke zu einer Stellungnahme genötigt. Dem weit verbreiteten Eindruck, die Stadt unterstütze den BHC maximal mit angezogener Handbremse, widersprach er. Vielmehr habe die Verwaltung "ihre Hausaufgaben gemacht" und den Verein bei den Plänen für eine Multifunktionsarena (und der Prüfung anderer Standorte) sehr unterstützt, etwa bei der Erschließung von Fördergeldern: "Denn ein solches Projekt einer Multifunktionshalle hätte überregionale Strahlkraft gehabt." Sie zu stoppen sei "bedauerlich, aber allein die Entscheidung des BHC", so Mucke.

Der Bundesligist hat eine andere Sichtweise. Um sich langfristig in der stärksten Liga der Welt etablieren zu können, muss der Etat gesteigert werden. Im Marketingbereich leistet der BHC gute Arbeit, ein deutliches Plus ist dort kaum noch möglich. Im Gegensatz zu den Ticketeinnahmen. Weder die Wuppertaler Uni-Halle noch die Solinger Klingenhalle, über die beide Verwaltungen bislang schützend ihre Hände legen, verfügen über zeitgemäße VIP-Logen beziehungsweise -Räume. Von moderner Technik und adäquaten Verpflegungsbereichen ganz zu schweigen.

Für Konzerte mit mindestens 5.000 Zuschauern — für viele Veranstalter eine Minimalbedingung, um gewinnbringend zu arbeiten — ist die Historische Stadthalle zu klein. Eine Multifunktionsarena wäre kaum bis gar keine Konkurrenz. Vielmehr ginge es um Angebote, die bis jetzt in Städten außerhalb des Begischen Landes präsentiert werden.

Die Macher des Düsseldorfer ISS Dome haben das entgegengesetzte Problem — eine schöne Arena, aber (noch) zu wenig gute Events vor allem im sportlichen Bereich. Dass sie dem BHC nun ein umfangreiches Angebot unterbreiteten und der Handball-Bundesligist mit Blick auf die vergangenen Monate zugriff, lag nahe.

"Wichtig aus bergischer Sicht ist aber, dass der Club angekündigt hat, auch in Zukunft ein bergischer Verein zu bleiben, seinen Namen zu behalten und wir auch weiterhin Spitzenhandball der Handball-Bundesliga in der Uni-Halle sehen werden", so Andreas Mucke.

Noch gibt es keine Alternative. Noch.

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