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Tischtennis-Ass Jochen Wollmenrt: Asien war eine Reise wert

Tischtennis-Ass Jochen Wollmenrt : Asien war eine Reise wert

In Taiwan und Korea standen für den Wuppertaler Jochen Wollmert, der im Regelsport ab der Saison 2017/2018 für den TTC Bärbroich aufschlägt und im Behindertensport für Borussia Düsseldorf, zwei Weltranglistenturniere auf dem Programm.

Ziel war es, seinen Weltranglistenplatz zu verteidigen und einen Schritt in Richtung WM-Qualifikation zu machen.

In Taiwan stiegen zunächst die "Taichung Open" — Wollmerts erster Turnierstart in diesem Jahr. Nicht ohne Grund war der 52-Jährige dazu nach Asien gereist. Erstens spielen die Asiaten ein anderes Tischtennis als die Europäer, zweitens liegen die Temperaturen jenseits der 30 Grad, also ähnlich wie bei seinem letzten großen Ziel, den Paralympics in Tokio 2020.

Obwohl an Nummer 1 des Turniers gesetzt, war Wollmert klar, dass dies kein Selbstläufer werden würde. Zwar sahen die jeweiligen 3:0-Siege in der Vorrunde gegen den Koreaner Kim und den Japaner Hemmi klar aus, doch gerade gegen den Japaner waren die ersten beiden Sätze mit 11:9 und 13:11 mehr als knapp. Dass die Asiaten auch anders mit einer Noppe umgehen, zeigte das Halbfinale gegen den Singapurer Mu. Trotz 2:0-Satzführung glich Mu mit zweimal 11:9 aus. Erst im fünften Satz verschaffte sich Wollmert etwas Luft und gewann ihn 11:7.

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Somit kam es im Finale zum Aufeinandertreffen der beiden Deutschen Thomas Rau und Jochen Wollmer. Kein einfaches Match für Wollmert, der häufig Schwierigkeiten gegen das variantenreiche Aufschlagspiel und die gefährlichen Blocks in die Ecken des Kielers hat. Zwar stand am Ende der 3:0-Erfolg für Wollmert fest, doch Satz zwei und drei hatten lediglich eine Differenz von zwei Punkten. Damit war der 52. Weltcupsieg unter Dach und Fach. Mit Thomas Rau siegte Wollmert dann auch noch im Teamwettbewerb.

Von Taichung ging es dann direkt nach Mungyeong in Korea. Einen Tag später standen dort die "Korean Open" bis zum 25. Juli an. Erneut war es das Ziel, weitere Weltranglistenpunkte für die Qualifikation zu erspielen. Bis zum Einzel-Halbfinale verlief alles nach Plan. Doch dann stoppte der Thailänder Punpoo einen weiteren Finaleinzug. Zu wenig Konstanz und Spritzigkeit in seinem 13. Spiel gaben den Ausschlag.

Im Team, ebenfalls an der Seite von Rau, kam ebenfalls das Aus im Halbfinale. Die Koreaner, bereits im Doppel mit vielen Netz- und Kantenbällen siegreich, verließ das Glück nicht. Und so sah sich der Wuppertaler dem Koreaner Park bei knapp 15 Netz- und Kantenbällen im gesamten Match fast aussichtslos gegenüber. Zwar kämpfte sich Wollmert immer wieder ran, aber sinnbildlich mit einem unerreichbaren Netzball beendete der Koreaner das Match zu seinen Gunsten.

Unterm Strich war die sehr eng gesteckte Turnierserie eine gute Standortbestimmung und hat aufgezeigt, an was der Neu-Bärbroicher noch arbeiten muss. Mit zweimal Gold in Taiwan und zweimal Bronze in Südkorea fiel das Ergebnis erfolgreich aus. Zwar haben die zwei Einzel-Niederlagen gegen Punpoo und Park bei 15 Einzel-Siegen Wollmert in der Weltrangliste nicht klettern lassen, aber seine Position gefestigt hat er auf alle Fälle.

Anfang September startet zunächst die Landesligasaison mit dem TTC Bärbroich. Eine Platzierung im oberen Drittel ist für Wollmert das Saisonziel. Mitte Oktober wird der Wuppertaler noch ein Weltranglistenturnier in Thailand spielen. Da erhofft er sich dann auch noch gegen die Chinesen anzutreten und seine WM-Qualifikation sicher zu machen.

Erstmals seit 1989, dem Start seiner ersten Europameisterschaft, wird Wollmert auf eine Großveranstaltung (Ende September bei der anstehenden EM im slowenischen Lasko) verzichten. Stattdessen will er sich durch die drei Weltranglistenturniere in Asien sich für die Weltmeisterschaft 2018 qualifizieren.