Energiesparen in Wuppertaler Bädern Sauna-Betrieb reduziert, Wassertemperatur etwas niedriger

Wuppertal · Mit einem ersten, kurzfristig umsetzbaren Schritt reagiert die Stadt Wuppertal auf den Appell von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, dass solidarisches und schnelles Handeln nötig sei, um die drohenden Szenarien einer Gasmangellage im kommenden Winter noch abzuwenden. Dazu werden nun in den städtischen Bädern die Betriebszeiten der Saunas reduziert und die Wassertemperaturen „moderat“ gesenkt.

 Symbolbild.

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Foto: Anniepan

„Viele Optionen zur Reduktion des Strom- und Gasverbrauches wurden durch energetische Sanierungen des Gebäudemanagements in der Vergangenheit bereits realisiert“, betonten Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, Stadtdirektor Johannes Slawig und Sportdezernent Matthias Nocke. Kurzfristige Effekte mit höherem Einsparvolumen lägen kaum in den Händen der Kommunen. Für sie müssten übergeordnete Regelungen angepasst werden.

So sei etwa durch die Arbeitsstättenverordnung für Büros eine Mindesttemperatur von 20 Grad vorgegeben. Ähnliche Regelungen gäbe es für Schulen oder Sporthallen. „Wir erwarten hier einheitliche Vorgaben von Bund und Land, auch damit es in den Kommunen nicht zu unterschiedlichen Standards im Betrieb ihrer Gebäude kommt.“ Trotzdem gehe es darum, ein Signal der Solidarität zu setzen, ohne damit einzelne Nutzergruppen einseitig über Gebühr zu beeinträchtigen.

Die Stadtspitze: „Dies ist ein erster Schritt, dem sicher weitere folgen müssen, denn es wird immer deutlicher, dass die Lage sehr ernst werden kann. Alleine die dramatische Explosion der Kosten wird alle Bereiche der Gesellschaft zu einschneidenden Maßnahmen zwingen. Bei einer Gas-Mangelsituation sollen zwar die privaten Haushalte und geschützte Einrichtungen weiter beliefert werden, doch wären gleichzeitig Hunderttausende Arbeitsplätze und damit Güter und Dienstleistungen gefährdet. Daher muss alles getan werden, um gemeinsam dieses drohende Szenario abzuwenden.“

Damit insbesondere die für Kinder wichtige Schwimmausbildung nach den Corona bedingten Bäderschließungen der vergangenen beiden Jahre nicht erneut gefährdet wird, hat das Sport- und Bäderamt sich gemeinsam mit dem GMW dafür entschieden, die Badewassertemperaturen in den Bädern nur minimal zu senken. Die Nichtschwimmerbecken werden nicht kälter als 29 Grad und die Schwimmerbecken nicht kälter als 27 Grad eingestellt. Mit 29,4 Grad bzw. 27,4 Grad waren die Temperaturen in der Vergangenheit bereits nur unwesentlich höher. Nur im Stadtbad Uellendahl waren die Wassertemperaturen in der Vergangenheit jeweils 1,5 Grad höher. Diese wurden aber schon in den vergangenen Wochen denen der anderen Bäder angepasst. Auch das privat betriebene Bandwirkerbad in Ronsdorf schließt sich dieser gesamtstädtischen Regelung an.

Für effektive Einsparungen beim Energieverbrauch seien Einschränkungen in den städtischen Saunas notwendig. So werden ab Montag (4. Juli) in den öffentlichen Saunas (Schwimmoper, Gartenhallenbad Cronenberg, Gartenhallenbad Langerfeld) an sechs Wochentagen nur noch zwei Saunausgleichzeitig geöffnet sein. Lediglich freitags bleiben alle drei geöffnet. Die Sauna-Schließungstage: Schwimmoper Mittwoch und Samstag, Gartenhallenbad Langerfeld Dienstag und Sonntag sowie Gartenhallenbad Cronenberg Montag und Donnerstag

Außerdem öffnet die Sauna in der Schwimmoper montags, dienstags, donnerstags und freitags erst ab 14 Uhr. Die Höchsttemperaturen der einzelnen Saunas in allen Bädern werden um fünf Grad gesenkt. Im Gartenhallenbad Cronenberg wird darüber hinaus das Warmwassertauchbecken in der Sauna außer Betrieb genommen.

In den Gartenhallenbädern bleiben die Damensaunatage wie bisher bestehen (Cronenberg: Dienstag / Langerfeld: Donnerstag). In der Schwimmoper finden nur noch gemischte Saunen statt.

Da die Einschränkungen der Saunazeiten vor allem die „OperKombiCard“ Inhaber trifft, werden die Preise für diese Karten angepasst. Es gibt auch Sonderkündigungsmöglichkeiten. Das Sport- und Bäderamt wird die Kundinnen und Kunden hierüber kurzfristig informieren.

„Das Sport- und Bäderamt erhofft sich mit diesen für die Gäste sicherlich unpopulären Maßnahmen erhebliche Energieeinsparungen und bittet alle Gäste um Solidarität und Verständnis“, so die Verwaltung.

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