Dauerbrenner Schulreinigung an Wuppertaler Schulen Stadtrat greift GEW-Vorschlag auf

Wuppertal · Seit geraumer Zeit greift die GEW in Wuppertal die sich häufenden Beschwerden der Schulen über die mangelhafte Reinigungssituation auf. Bei einer Umfrage trafen in kürzester Zeit zahlreiche Rückmeldungen ein, alle mit der gleichen Tendenz: Es wird viel zu selten geputzt,erklärt die GEW in einer Pressemitteilung.

 Der Vorstand der GEW Wuppertal: Martina Haesen (Grundschule), Tino Orlishausen (Gesamtschule) und Richard Voß (Grundschule).

Der Vorstand der GEW Wuppertal: Martina Haesen (Grundschule), Tino Orlishausen (Gesamtschule) und Richard Voß (Grundschule).

Foto: GEW

Weiter heißt es: "Die Klassenräume sind nur alle zweieinhalb Tage dran — auch im Winter, wenn Schnee und Nässe die Räume schnell verschmutzen. Klassenräume verdrecken, Tische werden selten bis nie abgewischt, von Schränken und Regalen ganz zu schweigen. Die Reinigungskräfte geben sich zwar große Mühe, haben aber entschieden zu wenig Zeit für die zu reinigenden Flächen. Turboputzen ohne Qualität ist die Folge. Auch die mangelhafte Toilettenreinigung ist ein viel diskutiertes Problem.

Die Stadt reagierte mit der Gründung des "Runden Tisches Schulreinigung". Ihm gehören an: Vertreter der Stadt Wuppertal, Vertreter des Gebäudemanagements (GMW), die Sprecher der Wuppertaler Schulformen und die GEW Wuppertal. Inzwischen tagte der "Runde Tisch" zum vierten Mal und erste Hausaufgaben wurden bereits erledigt, u.a. können individuelle Revierpläne für die Schulen erstellt werden, in denen festgelegt wird, welche Reinigungsleistungen in welchen Zeiträumen zu erledigen sind. Außerdem wurde das Personal für Kontrollaufgaben gegenüber den Reinigungsfirmen aufgestockt. Doch die bisherigen Maßnahmen gehen der GEW nicht weit genug, haben sie doch keine grundsätzliche Verbesserung gebracht.

Andere Städte wie z.B. Bochum und Düsseldorf machen es vor: Sie holen die städtischen Reinigungsaufgaben schrittweise zurück in ihren Verantwortungsbereich, so wie es sich in früheren Jahren bereits bewährt hat. Auch dort lagen die Ursachen vieler Probleme besonders im Gebaren der privaten Reinigungsfirmen, die ihre Arbeitskräfte scham- und skrupellos ausnutzen. Auch Wuppertaler Schulen berichten das der GEW gegenüber immer wieder: Die Firmen wechseln immer häufiger, aber die Leidtragenden bleiben neben den Schulen vor allem die befristet beschäftigten Reinigungskräfte!

"Die Vorteile einer Rekommunalisierung liegen auf der Hand", so Richard Voß vom Leitungsteam der GEW. "Unbefristete tarifliche Arbeitsverhältnisse mit kommunalen Reinigungskräften bedeuten für die Schulen und Kitas verlässliche Ansprechpartner*innen und die Qualität der Reinigung und der Arbeitsplätze würde sicher steigen. Wir sind froh, dass der Stadtrat nun unseren Vorschlag aufgegriffen hat und die Übernahme der Reinigung in kommunale Verantwortung zumindest prüfen wird. Wir erwarten ein zügiges Handeln, damit die Dauerprobleme bei der Schulreinigung endlich gelöst werden."

Eine weitere Hauptforderung der GEW, nämlich die Erprobung einer zweiten Toilettenreinigung an ausgewählten Testschulen, wurde nicht aufgegriffen! Stattdessen wurde ab dem 01. März 2018 die sogenannte Toilettenfeuerwehr eingerichtet, die aber von den Schulen wenig in Anspruch genommen wurde. Die GEW findet das nicht erstaunlich. "Wenn z.B. 250 Grundschüler einer offenen Ganztagsgrundschule ihre Toiletten vormittags benutzt haben, dann ist doch klar, dass spätestens um 13 Uhr noch einmal geputzt werden muss, damit man es bis 16 Uhr aushalten kann. Eine Feuerwehr, die extra bestellt werden muss und die für das "Malheur" zuständig ist, kann eine zweite Reinigung einfach nicht ersetzen."

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