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Wupperufer: Sieben für die Sauberkeit

Wupperufer : Sieben für die Sauberkeit

In einem Modellprojekt von Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG), GESA und Jobcenter werden sich sieben Arbeitslose um die dauerhafte Pflege und Reinigung des Wupperufers kümmern.

Es geht darum, die Grünstreifen am Fluss nicht nur einmal im Jahr bei der Aktion "Wupperputz" aufs Korn zu nehmen, sondern auf lange Sicht und grundsätzlich aufzupolieren. Als in Zukunft schöneren Anblick für alle Wuppertaler — und als touristische Werbung für alle Blicke von Besuchern.

Ziel des Projektes ist es, die vorerst sieben Teilnehmer wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Alle Kooperationspartner haben viel Erfahrung: Die GESA engagiert sich seit Jahren für den Einsatz von Arbeitslosen — und ist sattelfest in Sachen Garten- und Landschaftsbau. Die AWG bietet seit zehn Jahren eine Vielzahl von Arbeitsgelegenheiten — und keine andere Wuppertaler Institution übernimmt so viele Leute (zurzeit sind es 50) aus Jobcenter-Projekten in "echte" Arbeit. Daneben sind der Eigenbetrieb Straßenreinigung Wuppertal (ESW), die Grünflächenunterhaltung der Stadt Wuppertal, das Ressort Umweltschutz und der Wupperverband mit ins Projekt einbezogen.

Was soll das Ganze bringen? Neben sauberen Wupperufern und der Qualifikation von Langzeitarbeitslosen will man herauszufinden, wie sich praktische gemeinnützige Arbeit von Arbeitslosen durch einen Wirtschaftsbetrieb organisieren lässt und durch Qualifizierungsblöcke eines Bildungsträgers ergänzt wird. Diese Kombination von Qualifizierung, Berufserprobung und Praxis-Arbeit, die öffentlich sichtbar wird, ist neu. Jobcenter-Chef Thomas Lenz, dessen Haus das Projekt leitet und finanziert: "Andere Städte würden gerne etwas ähnliches auf die Beine stellen. Dort scheitert das aber an den Beteiligten. Man schaut mit Neid auf Wuppertal."

  • Die Striekspöen sind auch mit dabei.
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  • Die Spendenübergabe.
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  • Symbolbild.
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Die Dauer des Projekts ist unbestimmt — mindestens aber ein Jahr. Der Übergang in eine ständige Aufgabe mit festen Arbeitsplätzen ist nicht ausgeschlossen — im Gegenteil. Neun Monate geht's um echte Arbeit vor Ort, die Qualifizierung läuft dreimal für je einen Monat. Zum Kernjob am Wupperufer zählen Säubern, Pflegen, Unterhalten und Herrichten, das Entfernen von Graffiti und Schmierereien sowie die Beseitigung von schädlichen Pflanzen und "Dreckecken". Drumherum gibt's Lernstoff aus Garten- und Landschaftsbau, Pflanzenkunde, Arbeitsschutzvorschriften plus Unterricht im Umgang mit Maschinen, Geräten oder Gefahrstoffen.

Thomas Lenz vom Jobcenter betont, dass es sich hier "absolut nicht um sogenannte Ein-Euro-Jobs" handelt. Und Lenz ergänzt mit Blick auf die zahlreichen Kritiker des Jobcenters: "Die Menschen haben bei so gut wie allen unseren Arbeitsangeboten sehr großes Interesse, daran teilzunehmen, und auch sehr großes Interesse daran, dass die Maßnahmen jeweils verlängert werden. Ich bedaure sehr, dass diese Tatsache in der öffentlichen Wahrnehmung nicht ausreichend Berücksichtigung findet."