Forstarbeiten Pflege der Wälder wird wieder aufgenommen

Wuppertal · Die städtischen Förster und ihre Mitarbeiter beginnen die Wuppertaler Stadtwälder zu pflegen. Der Schwerpunkt liegt diesen Winter auf dem Barmer Wald. Das Ziel sind stabile, schöne und artenreiche Wälder.

 Damit ein Wald erhalten bleibt, müssen auch Bäume gefällt werden. (Symbolbild)

Damit ein Wald erhalten bleibt, müssen auch Bäume gefällt werden. (Symbolbild)

Foto: Anna Stoffele/herztal2018

Zudem werden noch Maßnahmen fortgeführt, die aufgrund des Sturms Friedericke gestoppt werden mussten, heißt es in einer Mitteilung des Ressorts Grünflächen und Forsten.

So wird beispielsweise auf dem Falkenberg die Arbeit wieder aufgenommen und noch einige Bäume am Rand des Sportplatzes Lüntenbeck gefällt. Der Wald kommt dem natürlichen Zustand unberührter Natur am nächsten. Daher ist er auch nicht nur Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Tierarten, sondern auch ein Ort an dem sich Menschen vom hektischen Leben der Stadt erholen. Die Aufgabe des Ressorts Grünflächen und Forsten ist es hierbei, diesen ökologischen und ästhetischen Wert der Stadtwälder zu erhalten und zu vergrößern.

Es klingt erstmal paradox, aber um dies zu gewährleisten müssen Bäume gefällt werden. Denn bei unseren Wäldern handelt es sich ausnahmslos um menschlich gepflanzte Wälder. Daher bestehen die einzelnen Waldflächen auch meist aus einer Baumart gleichen Alters. Aus ökologischen und ästhetischen Gründen, aber auch vor dem Hintergrund der ungewissen Auswirkungen des Klimawandels sind jedoch ungleichartige Mischwälder das Ziel der städtischen Forstabteilung. Ein kleinflächiges Nebeneinander von jungen und alten Bäumen unterschiedlicher Baumarten wird angestrebt. Dort wo Straßen und Bebauung weit genug entfernt sind, wird zudem auch dem natürlichen Zerfall der Bäume genügend Raum gelassen.

Um diesen Wald und seinen Artenreichtum langfristig zu sichern und zu einem stabilen Mischwald zu entwickeln, müssen im Rahmen einer Durchforstung Bäume gefällt werden. Die verbleibenden Bäume erhalten dadurch mehr Kronen- und Wurzelraum und können besser wachsen. So schließen sich die entstandenen Lücken in den kommenden Jahren wieder. Der Wald wird stabiler, artenreicher und stufiger, denn durch den vermehrten Lichteinfall entwickelt sich Naturverjüngung und eine Kraut- und Strauchschicht.

Bereits abgestorbene Bäume, die von den Wegen weit genug entfernt stehen, bleiben aus Artenschutzgründen (Höhlen für Fledermäuse und andere seltene Tierarten) stehen. Zudem werden einzelne noch vitale Bäume ausgewählt, die dem natürlichen Zerfall überlassen werden. Dies sind vor allem alte Buchen und Eichen.

Das Astreisig der gefällten Bäume wird aus ökologischen Gründen in den Beständen liegen gelassen, da es Vögeln Unterschlupf und Nistmöglichkeit bietet und dem Nährstoffkreislauf wieder zugeführt wird.

Das anfallende Holz wird regional vermarktet. So wird sichergestellt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher mit dem ökologischen Rohstoff Holz versorgt werden und dies aus den Wuppertaler Stadtwäldern, statt aus zweifelhaften Quellen ferner Länder. Eine große Geldquelle für den städtischen Haushalt stellt der Verkauf jedoch nicht dar. Da die Erholung und die Ökologie absolut im Vordergrund stehen, sind die Waldpflegemaßnahmen meist lediglich kostendeckend.

Durch die Fällarbeiten und den Transport des Holzes kann es auf den Wegen, besonders bei ungünstiger Witterung, zu Behinderungen kommen. Die Abteilung Forsten bittet daher für die Dauer der Arbeiten um Verständnis.

Die befestigten Wege werden wieder freigeräumt und, falls nötig, im kommenden Sommer wieder ausgebessert. Auf unbefestigten Trampelpfaden bleiben hingegen die Baumkronen liegen, damit sich hier die Natur regenerieren kann.

Die Holznutzungen in den Stadtwäldern sind "nachhaltig", das heißt, seit sieben Jahrzehnten wachsen in den Stadtwäldern mehr Bäume nach, als gefällt werden. Das zeigten die Ergebnisse der Forstinventur. Trotz Orkanschäden durch "Kyrill" und trotz regelmäßiger Baumfällungen nahm die Stadtwaldfläche stetig zu: Das Durchschnittsalter der Bäume und der Holzvorrat sind aktuell so hoch wie seit Jahrhunderten nicht.

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