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Liveticker am Donnerstag: Wuppertaler Freiwillige füllen Sandsäcke

Hochwasser in Wuppertal : Liveticker am Donnerstag: 2.000 Sandsäcke befüllt

Das Hochwasser hat Wuppertal erheblich getroffen. Die Auswirkungen sind enorm. Die Entwicklungen am Donnerstag (15. Juli 2021) im Liveticker.

Der Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

Helfende Hände: Auf dem THW-Gelände an der Ronsdorfer Otto-Hahn-Straße haben 67 Freiwillige am Donnerstag (15. Juli 2021) innerhalb von vier Stunden mehr als 2.000 Sandsäcke gefüllt. Die Feuerwehr hatte zuvor zur Teilnahme aufgerufen. Mehr dazu: hier klicken!

Viele Einsatzorte: Das THW ist weiterhin an mehreren Stellen im Stadtgebiet im Einsatz. Dazu gehören der Keller des Polizeipräsidiums, das Altenheim Winklerstraße, die Untergrünewalder Straße, das Opernhaus, der Rolingswerth und der Bahnhof Barmen. An den Einsatzstellen handelt es sich um vollgelaufene Keller, eingedrungenes Wasser und überflutete Straßen. An der Kohlfurther Brücke entfernen Helferinnen und Helfer aus den Fachgruppen Infrastruktur und Räumen derzeit Treibgut vor der Fußgängerbrücke.

Aktion: Das Unternehmen BAUHAUS bietet den Geschädigten der vom Hochwasser betroffenen Gebiete einen Preisnachlass von 20 Prozent auf alle stationär verfügbaren Produkte des Sortiments an. Man wolle schnell und unbürokratisch helfen, so ein Firmensprecher. Der Preisnachlass in den entsprechenden Regionen solle nur Betroffenen zugutekommen, die nachweislich durch die Flutkatastrophe geschädigt worden seien. Geschädigte werden deshalb gebeten, sich beim Einkauf im Fachcentrum per Personalausweis auszuweisen und den konkreten Bedarf durch ein Schadensbild zu belegen. „Produkte aus dem BAUHAUS Onlineshop bleiben vom Preisnachlass unberührt. Die Abgabe erfolgt in haushaltsüblichen Mengen“, heißt es.

  • Die Baustelle an der Brücke Kabelstraße.
    Erste Bilanz : WSW müssen erhebliche Schäden beseitigen
  • Mit einem Schreitbagger des THW-Ortsverbandes Remscheid
    Aufräumarbeiten : THW weiter im Dauereinsatz
  • An vielen Stellen im Stadtgebiet liefen
    Reaktionen aus der Wuppertaler Politik : „Klimaschutz muss vorangetrieben werden“

ÖPNV: Die Nahverkehr-Leitstelle der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) hat am Donnerstagnachmittag (15. Juli 2021) wieder den Betrieb aufgenommen. Ab 17 Uhr haben die WSW begonnen, einen Busverkehr unter den derzeitigen Gegebenheiten aufzubauen. „Dies ist mit zahlreichen Umleitungen verbunden, da einige Straßen noch unpassierbar sind“, heißt es. Weitere Infos: hier klicken!

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Wupper ein reißender Strom

Stadt-Bilanz: Über 850 Einsätze fuhren Feuerwehren und Hilfskräfte Mittwochnacht und am Donnerstag – angesichts eines Überschwemmungsereignisses, das, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind bei einer aktuellen Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag (15. Juli 2021), „mindestens mit 2018 vergleichbar“ war. Der Stadtchef dankte allen, die streckenweise rund um die Uhr vor Ort waren – und sprach von „massiven Schäden, deren Dimension man zurzeit noch gar nicht abschätzen kann“. Mehr dazu: hier klicken!

Spenden: Die Gemeinschaftsstiftung für Wuppertal hat ein Spendenkonto für die Betroffenen des Hochwassers eingerichtet. Kontoinhaber: Gemeinschaftsstiftung für Wuppertal, IBAN: DE43 3305 0000 0000 1157 09, BIC/SWIFT-Code: WUPSDE33XXX. Zuvor hatte bereits die Diakonie ein Spendenkonto eingerichtet (siehe unten).

Sperrung: Die Fahrbahn der Kreisstraße 15 am Aprather Weg ist wegen massiver Schäden bis auf Weiteres auf rund 150 Meter Länge gesperrt. Betroffen ist der Abschnitt zwischen der Wiedener Straße und dem Bahntunnel. Die Sperrung kann nur weiträumig umfahren werden. Aprath (L74), Oberdüsseler Weg (K22), Nevigeser Straße (L427), In den Birken (K11) und Aprather Weg (K15 bis Bahntunnel).

Dankeschön: Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Krisenstabsleiter Johannes Slawig haben bei den vielen Helferinnen und Helfern bedankt. Mehr dazu: hier klicken!

Feuerwehr: Viele Keller und Untergeschosse auf Wuppertaler Stadtgebiet stehen noch voll Wasser. Die Feuerwehr arbeitet die Schadensmeldungen nach und nach ab. „Zunächst werden Krankenhäuser, Altenheime und soziale Einrichtungen versorgt, anschließend kommen Privathaushalte an die Reihe. Alle, die eine Meldung hinterlassen haben, werden berücksichtigt. Bislang hat die Feuerwehr seit gestern mehrere hundert Einsätze aufgrund der Überflutungen absolviert“, heißt es aus dem Rathaus.

Politik: Mehrere Politikerinnen und Politiker haben inzwischen Stellung genommen zu den Vorkommnissen der vergangenen Stunden. Mehr dazu: hier klicken!

WSW-Bilanz: Die Wuppertaler Stadtwerke sind von den Auswirkungen des Unwetters nach eigenen Angaben „schwer getroffen“ worden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit der Nacht unterwegs, um Schäden aufzunehmen und Reparaturen einzuleiten. Die WSW zum Zwischenstand (13 Uhr). Mehr dazu: hier klicken!

Grüner Zoo: Der Tierpark an der Hubertusallee muss zwar die Eröffnung der neue Freiflugvoliere „Aralandia“ und des in der Zoo-Welt einmaligen Projektes einer „Hochzeitsvoliere“ für bedrohte Aras verschieben. Sie soll in Kürze nachgeholt werden (wir berichteten). Trotzdem atmet Direktor Dr. Arne Lawrenz auf: „Glücklicherweise haben sich die unwetterbedingten Schäden im Zoo in Grenzen gehalten und alle Tiere sind wohlauf. Die Zoo-Leitung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter danken „allen Helferinnen und Helfern von Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Technischem Hilfswerk, Polizei und den verschiedenen Hilfsorganisationen für ihren Einsatz und teilen ihr Mitgefühl mit allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und der Region, die durch das Unwetter Verluste erlitten oder Schäden zu verzeichnen haben“.

Sperrmüll: Um den durch das Hochwasser und die heftigen Niederschläge zerstörten Hausrat kostenlos entsorgen zu können, versucht die Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH (AWG) mit Hilfe des Eigenbetriebs Straßenreinigung Wuppertal (ESW) ab dem Wochenende, den herausgestellten Sperrmüll einzusammeln. „Die AWG bittet um Verständnis, dass die Sperrmüllmengen nur sukzessive abgearbeitet werden können, da die standardmäßige haushaltnahe Abfallsammlung gesichert werden muss. Die AWG wird diesen Service an diesem Wochenende wie auch an den folgenden Wochenenden anbieten“, so die Stadtverwaltung. Eine Anmeldung und telefonische Anfragen sind nicht erforderlich. Die AWG bittet eindringlich darum, ausschließlich nur den durch das Unwetter verursachten Sperrmüll herauszustellen. Durch das Unwetter angesammelter Schlamm und Schutt kann an den vier AWG-Recyclinghöfen kostenfrei angeliefert werden – auch hier ausschließlich die durch das Unwetter entstandenen Schlamm- und Schuttmengen. „Die AWG wird alles tun, die Unwetterfolgen schnellstmöglich zu beseitigen“, so Geschäftsführer Martin Bickenbach.

Spendenkonto: Die Diakonie Wuppertal bittet um Spenden für alle Wuppertalerinnen Wuppertaler, die Opfer des Hochwassers geworden und dadurch in eine Notlage geraten sind. Das Spendenkonto hat das Stichwort „Hochwasser“: Diakonisches Werk Wuppertal, Stadtsparkasse Wuppertal, IBAN DE31330500000000558924, BIC WUPSDE33XXX, Bankleitzahl: 33050000, Kontonummer: 558924. Man werde dafür sorgen, „dass die finanzielle Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird“, so die Diakonie.

Polizei: Die Einsatzkräfte bitten die Bevölkerung dringend darum, weiter vorsichtig zu sein. „Auch wenn der Regen nachgelassen und zum Teil aufgehört hat, ist die Gefahr, die von den Wassermassen ausgeht, noch nicht vorüber“, heißt es aus dem Präsidium. Der Rat: Bleiben Sie nach Möglichkeit zu Hause! Sehen Sie von unnötigen Fahrten ab! Die Straßensperrungen haben nach wie vor Bestand! Akzeptieren Sie die Absperrungen, umfahren Sie diese nicht und schieben Sie diese keinesfalls beiseite! Durch den Starkregen wurden einige Straßen unterspült, es besteht die Gefahr von Erdrutschen und bei überschwemmten Straßen sind die Wassertiefen nicht immer einzuschätzen. Hinter den Absperrungen begeben Sie ich in Lebensgefahr!“

Energieversorgung: Nach und nach wird die Stromversorgung in den vom Starkregen betroffenen Stadtteilen wieder hergestellt und freigeschaltet. Die Stadt bittet dringend darum, „trotzdem weiter sehr vorsichtig zu sein und besonders den Keller nur aufzusuchen, wenn sichergestellt ist, dass dort nichts defekt ist, was Strom führt. Es besteht die Gefahr, einen Stromschlag zu bekommen.“

Autobahn: Im Sonnborner Kreuz (A46/A535) sind aktuell drei Verbindungen gesperrt: Von der A46 aus Düsseldorf kommend ist keine Abfahrt nach Sonnborn möglich. Das gilt auch für die Überfahrt auf die A535 nach Essen. Vvon der A535 aus Essen kommend ist die Abfahrt nach Solingen dicht. Teile des Bauwerkes sind momentan überschwemmt“, so die Autobahn GmbH Rheinland, Man werde versuchen, die Verbindungen so schnell wie möglich wieder freizugeben.

Wupperverband: Von einem „Extrem-Ereignis“ spricht der Wupperverband über den Starkregen, der am Mittwoch über sein gesamtes Verbandsgebiet niedergekommen ist. Durch die flächendeckenden, hohen Regenmengen habe man die Schäden so gut es geht abgemindert, aber nicht abwenden können. Mehr dazu: hier klicken!

Energie: Der Strom fließt in Kürze wieder. „Geplant ist, dass der Energieversorger um 13.45 Uhr die Stromzufuhr im Stadtgebiet wieder zuschaltet“, schreibt das Technische Hilfswerk (THW) in einem Bericht über die aktuelle Lage im Stadtgebiet. Es ist auf Einsätzen am Opernhaus, dem Altenheim Winklerstraße, Flieth, Oberdörnen sowie der Wasserstraße unterwegs. Dort drückt Treibgut in der Wupper vor eine Hochdruckgasleistung. Eine Fachgruppe Räumen aus Remscheid unterstützt. Derzeit befinden sich im Stadtgebiet Wuppertal zusätzlich zu den eigenen THW-Kräften auch Helferinnen und Helfer aus den Ortsverbänden Haltern am See, Greven, Moers, Minden, Gladbeck, Remscheid, Lemgo, Nordheim und Göttingen im Einsatz.

Verkehrsachse: Die Kreuzung Alter Markt ist seit 12:15 Uhr komplett gesperrt. Baufachberater haben die Statik begutachtet und daraufhin in Absprache mit der Polizei eine Vollsperrung vorgenommen, heißt es in der Meldung. Das Hochwasser der Wupper drückt vor den Schwebebahnbahnhof und die Brückenkonstruktion, dass Wasser staut sich davor bereits auf. Sowohl für den Fußgängerverkehr als auch für den Individualverkehr ist der gesamte Bereich gesperrt. Es kommt zu starken Verkehrsbehinderungen.

Stadtbibliothek und Museum zu: Die Einrichtungen der Stadtbibliothek Wuppertal können ihren Betrieb nicht aufnehmen. Gleiches gilt für das Von der Heydt-Museum, das derzeit noch ohne Strom auskommen muss. Der Grüne Zoo Wuppertal hingegen ist wieder am Netz und kann am Donnerstag entgegen erster Ankündigungen doch öffnen. Zutritt in den Zoo gibt es in gewohnter Weise mit vorab gebuchten Tickets. Auch die Schwimmoper bleibt bis Freitagmittag zu.

Stadtsparkasse: Im Filialbetrieb der Stadtsparkasse Wuppertal kommt es zu Einschränkungen. Denn auch einige Sparkassen-Standorte sind von den Auswirkungen des Unwetters betroffen und bleiben vorerst geschlossen. Aktuelle Informationen werden fortlaufend auf die Homepage gestellt. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Folgen der Überschwemmungen an unseren Standorten zu beseitigen und hoffen, dass sich die Lage bald entspannen wird“, sagt Florian Baumhove, Pressesprecher der Sparkasse Wuppertal. Für sämtliche Fragen und zur Erledigung von Finanzanliegen steht das Team der digitalen Sparkassenberatung zur Verfügung. Die Digitale Sparkassenberatung ist montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr unter 0202 / 488-2424 zu erreichen.

Kreuzung Alter Markt nicht befahrbar: In diesen Minuten (Stand 12.45 Uhr) wird die Kreuzung am Alten Markt in Barmen komplett gesperrt. Die Kreuzung befindet sich auf einer Wupperbrücke und ist nicht mehr passierbar. Damit ist eine der wichtigsten Knotenpunkte in Barmen auf der Tal-Achse nicht mehr befahrbar. Autofahrer sollten generell die B7 im Tal meiden und auf Straßen auf den Höhen ausweichen.

Disko-Impfaktion muss ausfallen: Da der Kitchen Klub am Freitag (16. Juli) aufgrund der Starkregen-Folgen nicht öffnen kann, ist auch die von der Stadt geplante Impfaktion vor der Diskothek abgesagt. Es wird geprüft, ob ein Nachhol-Termin möglich ist. Alle anderen Impfaktionen, die bis einschließlich zum Wochenende angesetzt sind, finden statt. Hier geht es zur Terminübersicht.

Update aus dem Rathaus: Die Lage sei angespannt, schreibt die Stadtverwaltung am Mittag. Durch das Überlaufen der Wuppertalsperre sei es zu sehr hohen Pegelständen der Wupper mit Überflutungen gekommen, die bisher anhalten. Mit einem Rückgang der rechnet die Stadt erst im Laufe des Tages, vorausgesetzt, dass nicht weitere Regenfälle einsetzen. Erst dann können Feuerwehr und Hilfskräfte damit beginnen, Wassereinbrüche entlang der Talsohle abzuarbeiten. Mehrere hundert Einsätze sind noch offen. Aktuell wird in den Bereichen jenseits der hauptbetroffenen Talsohle abgepumpt. Dabei erhält Wuppertal Unterstützung von 150 Feuerwehrkräften aus Recklinghausen. Im Einsatz sind außerdem 60 Kräfte des Technischen Hilfswerks. Die vorsorglich vom Netz genommenen Stromverteilerstationen können erst nach dem Sinken des Pegelstandes wieder in Betrieb gehen. Glücklicherweise gibt es keine Meldungen über Personenschäden. Die Bereiche der Talsohle sollen möglichst gemieden werden. Viele Straßen sind noch nicht passierbar. Auch der Busbetrieb ist betroffen. Etliche Dienststellen der Stadt, darunter das Einwohnermeldeamt am Steinweg, öffentliche Einrichtungen und Bereiche im Stadtgebiet sind noch ohne Strom und deshalb nicht arbeitsfähig. In Parks und Wäldern ist Vorsicht geboten: Der Regen hat den Boden durchweicht, Bäume sind möglicherweise nicht mehr standsicher. Zur Entsorgung von Gegenständen aus vollgelaufenen Kellern organisiert die AWG zum Wochenende sowie in der kommenden Woche Sondersperrmüllaktionen ohne gesonderte Meldung.

Absage des WSV-Spiels: Durch die schweren Regenfälle muss das für Samstag geplante Testspiel abgesagt werden – und wird stattdessen nach Kassel verlegt. Das meldet der WSV am Donnerstagmittag. Die Stadt Wuppertal habe den Platz im Stadion am Zoo gesperrt und für unbespielbar erklärt. Alle gekauften Tickets behalten ihre Gültigkeit und können für das Spiel gegen Germania Ratingen am Samstag (24. Juli) um 14 Uhr eingesetzt werden oder auf der Geschäftsstelle eingetauscht werden. Gespielt wird am Samstag zur selben Zeit auf dem G-Platz (Löwenkäfig) an der Kasseler Damaschkestraße.

Schnelle Hilfe in der Not: Die Wuppertaler Baustoffhandlung Schade + Sohn hat die Feuerwehr schnell und unkompliziert unterstützt. Geschäftsführer Jürgen Gadder erhielt am Mittwoch gegen 22 Uhr die Anfrage, ob das Unternehmen rund 20 Kubikmeter Sand für die Befüllung von Sandsäcken liefern könne. Er setzte daraufhin alle Hebel in Bewegung. Um 23 Uhr wurde der erste Wagen Sand mit Hilfe eines befreundeten Spediteurs aus Velbert angeliefert. Nach einer weiteren Tour war die Aktion gegen 0.45 Uhr erfolgreich beendet. Das mittelständische Unternehmen betrachtete den Einsatz als Unterstützung in einer Notsituation und – und verzichtete deshalb auf die Kostenerstattung.

Pechvögel: Eigentlich sollte die Freiflugvoliere „Aralandia“ im Grünen Zoo Wuppertal bereits Ende März 2020 offiziell eröffnet werden. Daraus wurde wegen der Corona-Pandemie nichts. Und auch der neue Termin fällt ins Wasser. Weil der Zoo wegen des Unwetters am Donnerstag (15. Juli) geschlossen bleibt, verzögert sich der feierliche Akt erneut.

Helfende Hilfe: Der Verein „Pro Mirke“ bitte um Unterstützung bei den Aufräumarbeiten. Mit Blick auf die Veranstaltungen des „Kultursommers“ muss das Becken gereinigt werden, sobald das Wasser abfließt. Außerdem müssen der „Pool im Pool“ abgebaut und das Holzpodest in Einzelteile zerlegt werden. Die Aktionen starten am Freitag, Samstag und Sonntag (16. Bis 18. Juli) jeweils ab 10 Uhr. Wer helfen will, kann einfach vorbeikommen oder sich unter info@pro-mirke.de anmelden.

Spontane Hilfe: Die Hochwassernotlage hat in der Nacht zu einer spontanen Hilfsaktion Wuppertaler Mittelständler geführt. Kurz nach 22 Uhr am gestrigen Mittwoch wurde Jürgen Gadder, Geschäftsführer der Baustoffhandlung Schade + Sohn von der Feuerwehr Wuppertal angerufen - mit der Anfrage, ob es möglich sei, umgehend rund 20 Kubikmeter Sand für die Befüllung von Sandsäcken zu liefern.Daraufhin wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit um 23 Uhr der erste Wagen Sand mit Hilfe eines befreundeten Spediteurs aus Velbert angeliefert. Nach einer weiteren Tour war die Aktion um 0.45 Uhr beendet. Weil es sich um die Unterstützung in einer Notfallsituation handelte, verzichteten die Unternehmen auf eine Kostenerstattung.

Kaum Pause: Das Wuppertaler THW ist weiter im Dauereinsatz. Kräfte sicherten am Mittwoch zunächst das Gerüst unterhalb der Brücke Kabelstraße. Mit Hilfe von Feuerwehr-Höhenrettern, einem privaten Kranunternehmen und unter Aufsicht der Strömungsretter des DLRG konnten die Stromleitungen mit THW-Equipment am Schwebebahngerüst befestigt und ein Stromausfall für einen Großteil der Elberfelder Innenstadt verhindert werden. Am Abend half das THW, am Von der Heydt-Museum Lichtschächte zu verschließen, um die kunsthistorische Sammlung vor Schäden zu bewahren. Ein Kellerbereich eines angrenzenden Schuh-Geschäftes wurde zunächst leergepumpt, das Museum dann vollständig mit Sandsäcken geschützt. Weitere Kräfte rückten zum Barmer Rathaus ab. Dort waren Kellerräume mehr als anderthalb Meter hoch überflutet. Über mehrere Stunden wurden zahlreiche Pumpen im Rathauskeller sowie den angrenzenden Häusern eingesetzt. Bis rund 2 Uhr waren dort vier Fahrzeuge und deren Besatzungen eingesetzt. Gegen 4 Uhr wurde die Einsatzbereitschaft an zwei Bergungsgruppen aus Haltern am See und Gladbeck Dorsten übergeben, die Kräfte in eine Ruhephase entlassen. Seit 8 Uhr sind die wieder unterwegs – unter anderem zum Polizeipräsidium, wo ein Wasserschaden aufgetreten ist. Der Fachzug Führung und Kommunikation führt unterdessen einen Bereitstellungsraum bei der Flächenlage in Hagen. Personell wird er im Austausch mit dem Ortsverband Siegen eingesetzt. Geplant ist der Einsatz derzeit bis Freitag. Für die Mittagsstunden werden drei Technische Züge als überörtliche Hilfe aus verschiedenen Ortsverbänden mit den Fachgruppen Räumen, Notversorgung und Wasserschaden/Pumpen erwartet. Eine dreistellige Einsatzzahl ist derzeit laut noch zu bearbeiten. Bilder vom Einsatz: hier klicken!

Vieles geschlossen: Zahlreiche Geschäfte und Institutionen entlang der Talachse haben zurzeit geschlossen. Betroffen sind unter anderem das Service-Zentrum der Rentenversicherung, die Geschäftsstelle des WSV im Stadion am Zoo und die akzenta-Märkte in Barmen, in den City-Arkaden und in der Steinbeck.

Freibad Eckbusch: Die Wetterlage ist auch am Freibad Eckbusch nicht spurlos vorübergegangen. „Gestern Abend standen das Pumpenhaus, die Chloranlage und andere Teile der Badtechnik unter Wasser. Das Becken drohte ebenfalls überzulaufen“, erklärt Sprecher Yannick Bartsch. „Personal und Ehrenamtler haben bis spät in die Nacht gearbeitet, um den Schaden zu begrenzen. Nach ersten Tests heute Morgen sieht es zumindest so aus, als seien keine schweren, nachhaltigen Schäden entstanden. Genau können wir das erst sagen, wenn das Wasser komplett abgepumpt ist. Das Bad bleibt daher in den nächsten Tagen geschlossen.“

Tiere ohne Gäste: Der Grüne Zoo Wuppertal bleibt am Donnerstag (15. Juli) geschlossen. „Durch das Unwetter der vergangenen Nacht ist der Zoo ohne Strom und kann deshalb seine Besucher nicht wie gewohnt empfangen. Die gute Nachricht: Trotz des Stromausfalls ist sonst alles in Ordnung, den Tieren im Zoo geht es gut“, so die Stadt.

Justiz: Das Wuppertaler Land-, Amts- und Arbeitsgericht bleiben bis einschließlich Freitag (16. Juli) aufgrund der aktuellen Hochwasserlage geschlossen. Die Gebäude sind für sämtliche Besucherinnen und Besucher gesperrt. Ein Zugang ist nicht möglich. Der Sitzungsbetrieb ist eingestellt. Anberaumte Sitzungen am Donnerstag und Freitag finden nicht statt. Ein bezirklicher Eil- und Bereitschaftsdienst ist eingerichtet. Alle drei Gerichte sind derzeit weder telefonisch noch per Fax oder E-Mail erreichbar.

Tunnel dicht: Der Tunnel Schee, der die Wuppertaler Nordbahntrasse mit der Sprockhöveler Glückauf-Trasse verbindet, ist als Folge der starken Regenfälle bis auf Weiteres geschlossen werden. „Die anhaltenden Regenfälle haben die Strecke und den Tunnel durch das Einspülen von Geröllmassen und Wasser unpassierbar gemacht“, heißt es aus dem Rathaus. Der Tunnel könne erst wieder frei gegeben, „wenn die Folgen der Wetterverhältnisse beseitigt werden konnten und es nicht noch zu weiteren Ereignissen kommt. Radfahrer, Läufer und Skater werden gebeten, während der Sperrzeiten die ausgeschilderte Umleitungsstrecke über die Straßen Holtkamp – Frielinghausen zu nutzen.“

Dringende Bitte der Stadt: „Zurzeit rufen viele Menschen das Bürgertelefon an, um zu fragen, wann die Busse wieder fahren oder wann der Strom wieder eingeschaltet wird. Solche Anfragen verhindern, dass wirkliche Notfälle in der Warteschleife landen und die Leitung überlastet ist. Zum derzeitigen Zeitpunkt ist eine seriöse Antwort auf solche Anfragen nicht möglich. Die Situation entspannt sich leider noch nicht und der Wupperpegel bleibt auf einem hohen Niveau. Nutzen Sie also das Bürgertelefon nur für wirklich wichtige Notfallmeldungen!“ Die Nummer: 0202 / 563-2000.

Verwaltung: Die Stadt versucht momentan, alle Termingeschäfte mit Publikum aufrechtzuerhalten: „Am Einwohnermeldeamt am Steinweg ist das leider nicht möglich, hier ist der Strom ausgefallen. Wer einen Termin in einem der Stadteilbüros hat, kann aber kommen, diese Termine bleiben bestehen. Betroffen ist nur das Gebäude am Steinweg.“

Bahnverkehr: Der Abschnitt Köln - Wuppertal - Hagen - Dortmund ist derzeit nicht befahrbar. „Hier kommt es zu Zug- bzw. Haltausfällen“, so die Deutsche Bahn. „Eine Prognose darüber, wie lange der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen beeinträchtigt sein wird, ist erst im Laufe des Tages möglich.“

Lagebericht: „Der Pegel der Wupper bleibt hoch und sinkt nicht. Busse und Bahnen im Tal fahren nicht, auf der Tal-Achse sind einige Straßen überschwemmt. Abpumpen von Hochwasser macht noch keinen Sinn, solange der Pegel nicht sinkt“, teilt die Stadtverwaltung am Morgen mit. „Beyenburg, Heckinghausen, Langerfeld und Barmen sind besonders betroffen, Überschwemmungen sind aber entlang der ganzen Wupper möglich.“

Hilfe: Die Wuppertaler Feuerwehr bekommt Unterstützung. „Alarmiert ist die 3. Bereitschaft aus dem Regierungsbezirk Münster. Zu dieser Bereitschaft gehören 150 Einsatzkräfte aus dem Kreis Recklinghausen“, heißt es. Und weiter: „Außerdem hat das THW 60 weitere Einsatzkräfte mobilisiert, die aus Münster, Bielefeld und aus dem Kreis Wesel zu uns kommen.“