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Filmprojekt: "Erbsen zählen" in GWG-Wohnung

Filmprojekt : "Erbsen zählen" in GWG-Wohnung

Von außen eine normale Wohnung, von innen ein Filmset: Studenten der Uni Wuppertal verwandeln eine leer stehende Wohnung auf dem Sedansberg in eine aufwändige Kulisse.

Das Filmteam hat sich in der klinisch weißen Küche versammelt. Die Kamera steht bereit, das Mikrofon ist ausgerichtet. Am Küchentisch sitzt — kerzengerade — Autist Lasse, ihm gegenüber Außenseiterin Mary, lässig auf den Stuhl gefläzt. Lasse und Mary sind die beiden Hauptfiguren des Films "Erbsen zählen" von Laura Kluth, Studentin an der Bergischen Uni.

Kluth, Nachwuchs-Autorin, -Regisseurin und Filmemacherin, studiert "Design Audiovisuelle Medien" und dreht aktuell ihre Bachelorarbeit in der leer stehenden GWG-Wohnung am Friedrich-Senger-Platz.

Am fast letzten Drehtag des Filmprojekts ist nicht nur die Rundschau zu Gast am Set, sondern auch Nenja Lindner von der GWG. "Bei der Produktion von ,Wishlist' haben wir zum ersten Mal eine unserer Wohnungen einem Filmteam zur Verfügung gestellt", berichtet Lindner. "Und das hat super geklappt."

 Studentin Laura Kluth (vorne) dreht mit ihrem Team in einer leer stehenden GWG-Wohnung den Film „Erbsen zählen“. Am Filmset zu Besuch war neben Rundschau-Volontärin Hannah Florian (4.v.re.) auch Nenja Lindner von der GWG (oben re.)
Studentin Laura Kluth (vorne) dreht mit ihrem Team in einer leer stehenden GWG-Wohnung den Film „Erbsen zählen“. Am Filmset zu Besuch war neben Rundschau-Volontärin Hannah Florian (4.v.re.) auch Nenja Lindner von der GWG (oben re.) Foto: Wuppertaler Rundschau / Simone Bahrmann

Als Filmemacherin Laura Kluth die Wohnungsbaugesellschaft nach einer leer stehenden Wohnung fragte, zögerte die GWG nicht lang. "Sowas muss man unterstützen." Schnell wurde gemeinsam ein passendes Objekt gefunden. Und das Beste daran: "Im Nebenhaus haben wir noch eine Wohnung, die uns als Backstage-Bereich dient", erzählt Studentin. Dort befinden sich das Catering, die Garderobe und die Maske.

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"Bitte alle ans Set", funkt Produktionsassistent Nils Tammen über sein Headset in den Backstage-Bereich. Nur eine Minute später trudelt die Crew ein — leicht außer Atem, denn die Wohnung, das Filmset, befindet sich in der obersten Etage. "Das ist stets eine Hürde bei der Vermietung gewesen", weiß auch Nenja Lindner. Durch Zufall haben sich mittlerweile aber Interessenten gefunden, die nach dem Ende der Dreharbeiten einziehen werden.

Vorab müssen Laura und ihr Team aber erst einmal ausziehen. "Das wird anstrengend", sagt die Film-Studentin. In einer Nacht- und Nebelaktion hat sie mit der Hilfe von Nils Tammen und Kameramann Vincent Franken fast eine ganze Kücheneinrichtung, ein Schlafzimmer und weitere kleine Möbelstücke in die Wohnung transportiert. Insgesamt elf Drehtage sind dort angesetzt. Am Ende entstehen 30 Minuten Film.

Seit fast sechs Monaten ist Laura schon mit den Vorbereitungen beschäftigt. Doch worum geht es in dem Film? "Die Hauptfigur Lasse ist Autist, in seiner Wohnung muss alles klinisch weiß und geordnet sein. Im Flur hat er ein Schlüsselbrett, an dem für jeden Tag in der Woche ein anderer Schlüssel hängt", erklärt Laura.

Durch Zufall trifft Lasse auf die Außenseiterin Mary, die sich alleine durchs Leben schlägt. Obwohl sie grundsätzlich gegensätzlich sind, freunden sich die beiden an. "Mary bringt Farbe in Lasses Leben", sagt Laura. Doch warum der Titel "Erbsen zählen"? "In der Geschichte geht es viel ums Essen und darum, wie Lasse sein Essen sortiert. Das Erbsenzählen steht symbolisch für sein ganzes Verhalten", erklärt die Autorin.

Obwohl der Film nur mit zwei Schauspielern gedreht wird — mit Wolf Danny Homann alias Lasse und Stella Holzapfel alias Mary — besteht das Filmteam insgesamt aus 15 Mitstreitern, die alle in ihrer Freizeit an Lauras Filmprojekt arbeiten.

Bisher zahlt die Studentin alles aus eigener Tasche und freut sich deshalb über finanzielle Hilfe. "Wuppertal ist eine Filmstadt", sagt sie. "Filmemacher sollten sich trauen, hier große Projekte zu starten. ,Wishlist' ist da ein toller Vorreiter!"