Wuppertaler Straßennetz Alle 25 Meter gibt's Schulnoten

Wuppertal · Ab sofort ist auf Wuppertals Straßen ein Auto mit Spezialtechnik unterwegs, die jeden der 1.000 Kilometer Straßennetz aufnimmt und dokumentiert. Die Stadt braucht eine solide Daten-Grundlage für ein komplettes Sanierungskonzept.

 Wer dieses Auto sieht, braucht nicht zu erschrecken, denn hier passiert nicht Geheimnisvolles: Laser und Kameras auf dem Dach dokumentieren in den kommenden Wochen den Zustand des kompletten Wuppertaler Straßennetzes in allen Stadtteilen.

Wer dieses Auto sieht, braucht nicht zu erschrecken, denn hier passiert nicht Geheimnisvolles: Laser und Kameras auf dem Dach dokumentieren in den kommenden Wochen den Zustand des kompletten Wuppertaler Straßennetzes in allen Stadtteilen.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Kostenpunkt: 200.000 Euro.

Das Fahrzeug sieht auf den ersten Blick wie ein üblicher Pkw aus, ist aber auf dem Dach mit einem High-Tech-Laserscanner und verschiedenen Kameras ausgestattet. Der Fahrer und der Techniker des Messwagens legen jeden Tag eine zum Verkehrsaufkommen und zum Wetter passende Route fest — die ganze Aktion wird etwa vier bis fünf Wochen dauern.

Das Fahrzeug fährt bei normaler Geschwindigkeit im Verkehrsfluss mit, von dem Laser gehen keine Gefahren aus. Alle 25 Meter vergibt die Technik sozusagen Schulnoten für die Wuppertaler Straßen. Die 1.000 Kilometer des Straßennetzes werden entsprechend in 40.000 Einzelabschnitte "zerlegt". So kann exakt erkannt werden, wo etwas gemacht werden muss, und wo noch Zeit ist, bis Reparaturen nötig werden.

Für die Stadt bedeutet das Ganze erstens eine erhebliche Entlastung, denn eine Zu-Fuß-Erfassung des Straßennetzes würde etwa zwei Jahre dauern. Zweitens gibt es zusätzlich eine Fülle von Laserscan-Daten — beispielsweise zu exakten Brückenhöhen, Abständen zu Bürgersteigen, Abständen zwischen Straßen und Häusern und, und, und... Der komplette Datensatz, den Wuppertal bei der Aktion bekommt, wird etwa 50 Tera-Byte groß sein — also über eine Million Mega-Byte.

Beauftragt worden ist die Firma "eagle eye technologies" aus Berlin, die schon in mehreren Großstädten solche Straßenzustandsdokumentationen gemacht hat. Wichtig in Sachen Datenschutz: Autokennzeichen und Gesichter, die die Kameras aufnehmen, werden vollständig unkenntlich gemacht — auch für die Mitarbeiter der Stadt.

Falls jemand trotzdem Datenschutzfragen haben sollte, bittet die Stadt darum, "eagle eye technologies" direkt zu kontaktieren. Und zwar unter Telefon 030 / 280 427 580 oder per Mail an info@ee-t.info

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