Leser Wie gegen Büffelherden?

Betr.: Polizei-Demo-Einsatz, Rundschau-Interview vom 14. Juli

Herr Bialas braucht sich über den "schwierigen Einsatz" der Hundertschaften nicht zu wundern, denn in Deutschland werden seit über 40 Jahren — spätestens seit dem "Deutschen Herbst" — Verfassungsschutz und Spezialtrupps der Polizei einschließlich ihrer Hundertschaften mit aberwitzigen Finanzmitteln ausgestattet, während die "normale" Polizei jedes Jahr große Einsparungen hinnehmen musste.

Heute sind bei politisch motivierten Demonstrationen paramilitärisch ausgestattete Hundertschaften im Einsatz, als wollten diese eine Büffelherde vertreiben. Jedes Widerwort wird als Widerstand gegen die Staatsgewalt und Bedrohung für die freiheitlich autokratische Grundordnung im Keim erstickt, wie Herr Lenz (ein)druck(s)voll erfahren hat.

Nicht nur der NSU-Prozess war von der seltsamen Rolle des Verfassungsschutzes vergiftet. Auch nach dem Brandanschlag in Solingen vor 25 Jahren blieb die Rolle des netten V-Manns Schmitt dank der Aussagesperre des damaligen Innenministers Schnoor (SPD) verdunkelt.

Wir brauchen also nicht mehr Geld für Prügeltrupps und einen unkontrollierbaren Verfassungsschutz, sondern Mittel für die "normale" Polizei, deinen Freund und Helfer.

Und Herr Bialas kann als gewählter Abgeordneter seinen Beitrag dazu leisten.

Norbert Bernhardt

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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