Sättel für tote Pferde

Betr.: GWG

Immer wieder Berichte, die auf die unglaublichen Schulden der GWG hinweisen. Wer ist verantwortlich für eine solche Misswirtschaft? Keiner weiß es genau. Aber wir haben doch eine Stadtspitze — vertreten durch den OB und den Stadtdirex. Die sollten es doch eigentlich wissen.

320 Millionen Steuergelder werden bei der GWG vermauschelt, verbrannt — und keiner ist verantwortlich. Wenn ein Handwerksmeister 2.000 Euro Schwarzgeld an der Steuer vorbeischleust und erwischt wird, kommt die gesamte Maschinerie des Rechtsstaates in Gang und endet in einer saftigen Strafe. Ein Uli Hoeneß muss für 25 Millionen Steuerhinterziehung für 3,5 Jahre in den Knast. Unsere Stadt vergeigt 320 Millionen Steuergelder und was passiert? Nichts. Wo sind die Staatsanwälte?

Aktuell werden weitere 54 Millionen zur Rettung benötigt. Bei der GWG werden die Pferde neu gesattelt, obwohl die Pferde schon längst tot sind.

Wolfgang Nolzen, Höhenstraße

Anm. d. Red.: 2003 wurden beim GWG-Prozess sieben Männer, darunter zwei Ex- GWG-Geschäftsführer, angeklagt und zu hohen Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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