Leser Nicht Aufgabe der Gesellschaft

Betr.: Mögliche Kostensteigerungen im Wupperpark, Rundschau-Kommentar

Sehr geehrter Herr Seitz,

das "Geschrei" sollte jetzt schon groß sein, nicht erst, wenn die Mehrkosten auf dem Tisch liegen. So ist die Garantie zur Übernahme aller Mehrkosten der Gebäude im Wupperpark durch die Stadt gerade erst in der letzten Ratssitzung vom 24. September beschlossen worden, und zwar von fast allen Fraktionen! Die Ausnahmen waren die WfW und die Ratsgruppe "Allianz für Wuppertal".

Leider gehen Sie an anderer Stelle völlig fehl. So schreiben Sie, dass eine Steigerung der Mieten für die Wuppertaler Marketing GmbH (WMG) ohne Probleme zu stemmen ist. Dies ist eine Vermutung ohne Kenntnis der Faktenlage. Denn in bisher jeder konkreten Vorlage wurde festgestellt, dass die auf Basis der alten Zahlen geschätzten Mietzahlungen, die auf die WMG zukommen, nicht weiter steigen dürfen, da sie sonst von der WMG nicht gestemmt werden können. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass eine GmbH, auch wenn sie der Kommune gehört, selbständig wirtschaften muss.

Wenn Sie dann fordern, dass die Stadt für jegliche Mehrkosten des Trägervereins des Café Cosa aufkommen muss, dann verlassen Sie endgültig alle nachvollziehbare Argumentationsbasis. Denn es ist eben nicht Aufgabe der Gesamtgesellschaft, für alles aufzukommen, ohne den Kosten-Nutzen-Wert im Auge zu behalten.

Die "Allianz für Wuppertal" begrüßt die Arbeit, die die Beschäftigten der akzeptierenden Drogenhilfe verrichten. Solch eine Einrichtung ist wichtig, und ein niedrigschwelliges Angebot für Drogenabhängige soll auch in Zentrumsnähe angeboten werden.

Jedoch ist eine räumliche Zusammenlegung von Touristeninformation, Diskothek und Drogenabhängigen-Café leider nicht der Weisheit letzter Schluss. Dies zeigen die Probleme, die es am Kirchplatz gibt, deutlich. Es ist daher an der Zeit, den Standort des "Café Cosa" zu überdenken — jetzt, wo auch noch die Finanzierbarkeit unwahrscheinlich wird. Denn dies war bisher das einzige Argument, welches für den Standort sprach.

Henrik Dahlmann
Geschäftsführer Ratsgruppe
"Allianz für Wuppertal"

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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