1. Leser

Leser: Grandiose Heuchelei

Leser : Grandiose Heuchelei

Betr.: CDU beendet GroKo mit der SPD

Die Heuchelei ist grandios. Und in der Causa könnte auch "Alzheimer" eine Rolle spielen. Die Rolle, die indessen Herr Müller in der Sache spielt, ist tiefste Gosse. Er agiert gegen die Spitze der Stadtverwaltung, meint aber ausschließlich den Oberbürgermeister Mucke. Der ist zwar nicht die Lichtgestalt, die mancher Bürger bei der OB-Wahl vor Augen hatte, aber er ist auch nicht der Spiritus Rector all der Probleme, die Herrn Müller seiner Aussage nach zur Aufkündigung der GroKo bewogen haben.

Müllers Kritik an Mucke spart unter anderem jenen Mann a priori aus, der als "graue Eminenz" in der Verwaltung seit Jahren die Richtung vorgibt — als Personalchef, als Kämmerer, als Beiratsmitglied, als Stadtdirektor und so weiter. Da wäre es nur logisch gewesen, wenn Herr Müller seine Kritik an der Arbeit der Stadtverwaltung, die ja, wie erwähnt, maßgeblich durch den Beigeordneten Dr. Slawig bestimmt wurde und wird, konkretisiert hätte. Aber das war ihm verwehrt, weil er in Kenntnis all der Affären die Abwahl des CDU-Beigeordneten hätte fordern müssen.

  • Prof. Dr. Detlef Sack von der
    Politische Runde am Montag : Stadtrat gegen Stadtverwaltung?
  • Der Wuppertaler Ratssaal.
    Kritik an „GroKo+“ und Grünen : Linke strikt gegen sechstes Dezernat
  • Der Barmer Weihnachtsbaum, für den allerdings
    Leserbrief : „Uninteressante Provinzstadt“

Fazit: Es geht einzig und allein gegen den ungeliebten OB. Dafür spricht auch, dass Herr Müller seinen bisherigen Partner, den Vorsitzenden der SPD-Ratsfraktion Reese, über den grünen Klee lobt, wohl wissend, dass dieser in der Ablehnung des Herrn Mucke ein Bruder im Geiste ist.

Ich denke, dass dieses Schmierentheater ein Stück weit die Politikverdrossenheit — zumindest in unserer Stadt — befeuert.

Der Wahlkampf ist eröffnet. Gucken wir mal, wie es weitergeht.

Dieter Halberschmidt

(Rundschau Verlagsgesellschaft)