Gefährdetes Dahinsiechen

Betr.: Machtkampf zwischen GroKo und OB, Kommentar vom 24. Mai

Zwar hat die GroKo einiges auf den Weg gebracht, vor allem natürlich ihr Herzensprojekt "Neuer Döppersberg". Vieles andere aber blieb liegen oder wurde nur stümperhaft erledigt — Weihnachtsmärkte und Engels-Jubiläumsjahr sind nur die letzten und präsentesten Beispiele.

Enttäuscht bin ich in diesem Zusammenhang von den Mitgliedern von SPD- und CDU-Ratsfraktion. Auch wenn es sich nicht um Vollzeit-, also Profi-Politiker handelt, darf man als Bürger doch mehr von ihnen erwarten als kritikloses Abnicken der einsamen Beschlüsse unseres eigentlichen Herrschaftsgremiums Slawig, Müller, Reese. Man muss den Eindruck gewinnen, dass bei CDU und SPD die Diskussionskultur, der Dünger der demokratischen Willensbildung, exitus-gefährdet dahinsiecht.

Ob die drei Politiker, Honoratioren hätte man sie früher genannt und aus diesen Zeiten scheint ja auch ihr Amts-und Politik-Verständnis zu stammen (siehe Carnaper Platz), zu einer gedeihlichen Zusammenarbeit mit einer allem Anschein nach stark überforderten Verwaltung (Beispiele dafür hat die Rundschau schon viele geliefert) mit dem OB an der Spitze fähig sind, muss stark bezweifelt werden.

Auch wenn es leider vermutlich (viel zu) wenig ändert, muss dieses schludrige Dahin-Regieren und Vor-sich-hin-Verwalten immer wieder thematisiert werden.

Ludger Zengerling, Tersteegenweg

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort