Freie Schussfahrt?

Betr.: "Trasse ist doch breit genug", Rundschau-Leserbrief vom 7. März

"Gefährlich sind für Radfahrer aber Kinder und Hunde", lese ich da. Radfahrer sind also potenzielle Opfer von Kindern und Hunden. Worin läge denn die befürchtete Gefahr? Dass Schutzblech oder Speichen durch Hunde und Kinder verbeult werden? Da scheint mir aber jemand das Credo der freien Schussfahrt auf der Trasse zu beten...

Natürlich können Kinder auch mal quer laufen, aber warum sollten sie auf der Trasse weniger Rechte haben als auf der Straße? Da muss man nämlich häufig auch dann mit Kindern rechnen, wenn objektiv keine zu sehen sind. Hier auf der Trasse sind sie sogar zu sehen, so dass der Radfahrer sich darauf einstellen kann und muss, innerhalb der überschaubaren Strecke bremsen zu müssen. Die Doppelrolle des Radfahrers in der Straßenverkehrsordnung liegt darin, dass er gegenüber Autos der Schwächere ist, gegenüber Fußgängern jedoch immer der Stärkere — und der ist nicht privilegiert.

Ebenfalls schwach, aber leider meist ohne Rechte sind unsere vierbeinigen Freunde, die jedoch auf der Trasse unbedingt an der (kurzen) Leine gehalten werden sollten. Dann klappt das auch.

Rolf Schneider, Stahlsberg

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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