Leser Für mehr Freiflächen

Betr.: Döppersberg — und Zukunft für den Platz am Kolk

Ich habe zwölf Jahre in Wuppertal gewohnt und komme immer noch regelmäßig zu Besuch. Ich bin sicher kein Nostalgiker, aber was Modernität und Geldgier (Arbeitsplätze?) Schlimmes anrichten können, sieht man an der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Elberfeld.

Dass man einen weiten, offenen Blick über die Kreuzung bis zum Bahnhof hatte, war ja genau das Positive, was diesen Platz ausmachte. Man hätte den Platz auch sensibler und weniger protzig umgestalten können. Die nächste Politikergeneration sollte sich als Ziel setzen, dieses Gebäude für einen freien Blick wieder abzureißen.

Und am Kolk? Irgendein "Investor" wird sich doch bestimmt finden lassen, der das höchste Gebäude Deutschlands in diese Baulücke presst.

Nein, Städte brauchen Freiflächen in der City zum "Durchatmen". Auf jeden Fall sollte die "Freifläche" am Kolk erhalten bleiben. Egal, ob als Parkplatz oder "Park".

Man muss nicht immer alles zwanghaft verändern, nur um sich als modern und fortschrittlich darzustellen. Manches sollte man einfach so lassen, wie es ist.

Die Entscheider solcher Projekte wohnen ja meistens nicht in der Innenstadt, sondern in den Villenvierteln. Denen ist es doch völlig egal, wie sich ihre Projekt-Träume auf die Umgebung und die Menschen auswirken.

Gerhard Mo

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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