Bahn völlig überfordert

Betr.: Schienenersatzverkehr

Ich bin Berufspendler und nutze die Linie S8. Angeblich besteht ein Schienenersatzverkehr, der zweimal in der Stunde stattfinden soll. So viel zur Theorie. Ich kam am Mittwoch, 12. April, um 17.15 Uhr an der Haltestelle am Hauptbahnhof Düsseldorf an. Ich habe drei Busse nach Wuppertal-Oberbarmen gesehen, die ich aber nicht nutzen kann, weil ich nach Elberfeld muss und mein Firmenticket nur bis Wuppertal-Unterbarmen gilt.

Also habe ich gewartet — 45 Minuten! Somit konnten wir dann (total überfüllt) um 18 Uhr losfahren. 19.05 Uhr haben wir Wuppertal-Hauptbahnhof erreicht (unterwegs war natürlich zähfließender Verkehr, für den die Bahn auch nichts kann).

Es gab keine Informationen vor Ort, im Bus nur eine Durchsage: "Dieser Bus fährt nach Wuppertal-Hauptbahnhof." Sonst nichts. Nach einem langen Arbeitstag und langer Wartezeit mussten viele stehen. Wie schwer so etwas fällt, kann man in den Gesichtern sehen. Für mich hat die Strecke "von Tür zu Tür" somit zwei Stunden, 15 Minuten gedauert, wofür ich normalerweise nur 50 Minuten benötige. Bei solchen Differenzen ist man nicht in der Lage, Termine einzuhalten.

Wenn ich in den letzten Tagen in den Medien Berichterstattungen lese, die von einer insgesamt befriedigenden Lösung der Bahn sprechen, kann ich dies beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Bei der Beurteilung dieser Situation darf man nicht vergessen, dass gerade die Berufspendler Dauertickets haben, die — wie alle anderen auch — bereits bezahlt sind. Die Bahn erbringt jedoch nicht die gebuchte Gegenleistung und ist offensichtlich mit der Gesamtsituation völlig überfordert.

Jürgen Roser, Mainstaße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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