Das Besondere: Es ist eine K4-Eigenproduktion, inszeniert, geschrieben und entwickelt vom jüngsten Mitglied der vierköpfigen Theaterfamilie, Elli Köhler (17 Jahre). Elli hat das Theaterstück 2024 verfasst und auf die Bühne gebracht, als „besondere Lernleistung“, also fünftes Prüfungsfach in ihrem Abitur am GSG Wetter. Auf der Bühne stehen dabei Ellis Schwester Lina Köhler („Der kleine Prinz“, „Das NEINhorn“ und „Die fürchterlichen Fünf“ und „Gespenst geerbt“) und die K4-Schauspielerin Katharina Örnek („Monkey Island“, „Gespenst geerbt“).
Das Theaterstück – stark inspiriert von der wahren Geschichte Veras Rubins, einer amerikanischen Pionierin im Gebiet der Astrophysik – nimmt die Zuschauerinnen und Zushauern mit in die Vergangenheit. Sie bekommen einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt einer Frau im frühen 20. Jahrhundert. Eine Frau, die versucht, sich selbst und ihren Platz in einer Gesellschaft zu finden, welche meint, sie und ihren Weg schon vorbestimmt zu haben.
Doch es gibt nicht nur den Blick in die Vergangenheit. Von Anfang an arbeitet „Veras Spiegel“ mit Kontrasten. Zwei miteinander verzahnte Zeitschienen erzählen gleichzeitig zwei Geschichten: Was macht es mit einem jungen Menschen, in einer Welt aufzuwachsen, in der es scheint, als „könnte jeder alles sein“, wenn plötzlich die gesamte Zukunftsaussicht in Frage gestellt wird? Wenn sich durch Klimaveränderungen die Umwelt immer weiter von uns entfremdet? Immer wieder zeigen sich die Parallelen der beiden Geschichten, von denen die eine schon auserzählt ist, während die andere, vielleicht gar nicht so weit in der Zukunft liegende, noch nicht vollendet ist.
Nach dem Stück werden die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht mit der schweren Thematik allein gelassen. Referentinnen und Referenten helfen bei der Einordnung. So besuchen erfolgreiche Frauen der aktuellen Wissenschaft, etwa Marianne Langener (Astronomin an der Sternwarte Recklinghausen) und Dr. Ariane Staab (Geschäftsführung der Junior Uni Wuppertal) das Theater und teilen ihre Erfahrungen mit dem Publikum. Sie äußern sich im Anschluss an das Stück in Form eines Interviews zu unterschiedlichen Aspekten der Thematik und ordnen sie in die heutige Zeit ein.
Elli Köhler verknüpft mit ihrer Arbeit an „Veras Spiegel“ gleich mehrere ihrer persönlichen Herzensthemen. Das Theaterstück verbindet Theater und Wissenschaft. „Das war mir wichtig“, so die Physikstudentin und Schauspielerin. Ebenfalls wichtig für sie: ein Rückblick auf inspirierende Kämpfe und Lebenswege der Vergangenheit, trostspendend für heutige „Kämpferinnen und Kämpfer“. Auf der anderen Seite: ein Sprachrohr für junge Menschen sein und den Ängsten, Sorgen aber auch Hoffnungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Bühne geben.
Dabei ist das Ziel, immer die Balance zu halten: die Dringlichkeit der Situation aufzeigen, Menschen inspirieren selbst etwas zu unternehmen und dabei stets ausstrahlen: „Es ist noch nichts verloren!“