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Einstimmig: Rat beschließt Pina-Bausch-Tanzzentrum

Einstimmig : Rat beschließt Pina-Bausch-Tanzzentrum

Lange hatte man darum gerungen: Am Montagabend (17. Dezember 2018) hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr für den Durchführungsbeschluss zum Bau des Tanzzentrums am Wupperbogen Kluse gestimmt.

Dies geschah einstimmig, bei einer Enthaltung. Eingeschlossen ist die neue Nutzung für das denkmalgeschützte Schauspielhaus. Die Stadtverordneten stimmten in Anwesenheit von Salomon Bausch und weiteren Vertretern der Pina-Bausch-Stiftung einhellig für das Großprojekt und begrüßten es mit Applaus.

Das Zentrum soll aus den Säulen Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, dem so genannten Produktionszentrum, der Pina-Bausch-Stiftung und dem "Forum Wupperbogen" bestehen. Bis zum planmäßigen Abschluss des Baus 2026 werden Stadt, Land und Bund vorausssichtlich 58,4 Millionen Euro investieren.

Zuvor hatten Mitglieder von SPD, Grüne, CDU, FDP und Linke noch einmal — in zum Teil emotionalen Worten - für dieses große Projekt plädiert. Man habe nun die Chance, das Tanztheater wie auch die Bausch-Foundation in der Stadt zu halten, so etwa Peter Vorsteher (Grüne): "Der Bund fördert bisher Wagner und Goethe. Mit dem Pina Bausch Zentrum wird er das Werk von Pina Bausch fördern." Die Zukunft des Zentrums werde die Arbeit der Künstlerin auf mindestens 30 Jahre sichern. Wohl wissend, dass die Betriebskosten eines solchen Tanzzentrums eine erhebliche Belastung für die Stadt darstellen. Noch klafft trotz zugesagter Unterstützung eine Deckungslücke von 3,4 Millionen Euro jährlich.

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Rolf Köster (CDU) sprach von einem "historischen Meilenstein" für die Stadt. Er ermahnte die Stadt in diesem Zusammenhang aber auch, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und im Fall der "hässlichen Auseinandersetzung" um die künstlerische Leitung das Projekt nicht durch Siegerposen oder Drohgebärden zu gefährden. Er zitierte Bausch mit den Worten: "Ich glaube an die Kraft der Phantasie."

Auch Alexander Schmidt (FDP) äußerte neben der Zustimmung zum Projekt seine Hoffnung, die Beteiligten mögen die gerichtliche Auseinandersetzung um die fristlose Kündigung der Intendantin Adolphe Binder nicht bis vors Bundesverwaltungsgericht treiben, sondern dafür sorgen, die Angelegenheit zügig vom Tisch zu bekommen.

Bernhard Sander (Linke) betonte, die Umnutzung des Graupner-Baus vom Schauspielhaus zum Tanzzentrum schließe vor allem die Wunde, das Gebäude sanieren zu können. Bürgermeisterin Ursula Schulz (SPD) sagte: "Heute ist ein großer Tag für Wuppertal."

Bernhard Sander (Linke) erinnerte daran, dass das Schauspielhaus dem Verfall preisgegeben war.