Ein inklusives Theaterprojekt Es lebe das Leben!

Wuppertal · "Frida Kahlo — Viva la Vida": Ein inklusives Theaterprojekt gibt in der Immanuelskirche Einblicke in das Leben der großen mexikanischen Malerin. Trotz Beeinträchtigungen leidenschaftlich und selbstbestimmt zu leben — als eine der bedeutsamsten Frauen ihrer Zeit verkörperte dies die Malerin Frida Kahlo (1907—1954), die bis heute verehrt wird.

 Bewegung, Musik und Sprache: Ein besonderes Theaterstück feiert am 11. Oktober Premiere in der Immanuelskirche an der Sternstraße in Oberbarmen.

Bewegung, Musik und Sprache: Ein besonderes Theaterstück feiert am 11. Oktober Premiere in der Immanuelskirche an der Sternstraße in Oberbarmen.

Foto: Theater hilft Leben

"Nachdem sie mit sechs Jahren an Kinderlähmung erkrankte und infolgedessen ein kürzeres rechtes Bein zurückbehielt, wurde sie als 18-Jährige Opfer eines Busunglücks, bei dem sie schwerste Verletzungen davontrug." Der Verein "Theater-hilft-Leben" aus Velbert informiert auf seiner Website über die mexikanische (Lebens-)Künstlerin, feiert der Verein doch jetzt die Premiere seines Theaterprojektes "Frida Kahlo — Viva la Vida" (= Es lebe das Leben).

Basis hierfür ist der Monolog aus der Feder des Autors Humberto Robles, jedoch ist das Projekt kein Solostück — ganz im Gegenteil. "Neun Akteure bespielen die Bühne und setzen die unterschiedlichen Ebenen, die zahlreichen Facetten der Malerin mit Bewegung, Musik und Sprache um", berichtet die Schauspielerin und Regisseurin Martina Mann, die das Projekt leitet. Doch wird mit "Frida Kahlo — Viva la Vida" nicht nur die Geschichte einer Lichtgestalt erzählt: Darsteller mit und ohne Behinderung demonstrieren die Lebensstationen und Emotionen der Künstlerin. "Ganz zentral bei diesem interdisziplinären und inklusiven Theaterprojekt ist der Aspekt, innere Grenzen zu überwinden", betont Martina Mann.

So wie Frida Kahlo es tat, so wie viele Menschen mit (und auch ohne) Beeinträchtigung diesbezüglich immer wieder gefordert werden. Den Text der Kahlo spricht die Schauspielerin Samira Julia Calder, die zum ersten Mal an einem inklusiven Projekt mitarbeitet: "Die Arbeit gestaltet sich ganz anders. Ruhiger, entschleunigt." "Prozessorientiert", ergänzt die Regisseurin, die vor über einem Jahr das Konzept erarbeitete und da noch nicht ahnte, wie schwierig die Realisierungsphase sein würde. "Die ganze Logistik, Terminierungen, barrierefreie Unterkünfte und Veranstaltungsorte", zählt sie nur einige Punkte auf, die die eigentliche Idee so mit sich gebracht hat. "Ich bin so froh, dass wir hier für die zehn Tage vor der Premiere ein künstlerisches Zuhause bekommen werden", strahlt sie beim Pressegespräch in der Immanuelskirche, wo "Frida Kahlo — Viva la Vida" am 11. Oktober um 19 Uhr (Premiere) und am 12. Oktober um 19.30 Uhr aufgeführt wird.
"Dann werden auch im Publikum Menschen mit und ohne Behinderung sitzen", weiß Martina Mann durch zahlreiche Anfragen im Vorfeld. "Und das ist ganz wesentlich: Die innere Haltung der Frida Kahlo wird auf die Bühne und darüber hinaus vor die Bühne ins Publikum transportiert!"

Karten gibt es auf www.theater-hilft-leben.de — oder aber an der Abendkasse.

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