Nach Toreschluss – die Wochenendsatire Ab in die Bütt!

Wuppertal · Wir haben Karneval, höchste Zeit für eine Wuppertaler Büttenrede! Los geht‘s.

 Roderich Trapp.

Roderich Trapp.

Foto: Max Höllwarth

Wuppertal, ’ne toffe Stadt,
die Sprache voller „dat“ und „wat“,
viel Beton und immer pleite,
keinen Cent mehr auffe Seite.
Luft verschmutzt und Straßen dreckig,
in Düsseldorf lacht man sich scheckig.
Das Herz trotzdem am rechten Fleck,
freiwillig geht hier keiner weg.
TäTäää!

Mucke, unser Oberhaupt,
hätt’ fast ein FOC gebaut,
die Bagger kamen dort nie an,
drum macht er ‘nen neuen Plan:
Mode raus und Bürger rein,
so wird der Döppersberg recht fein.
Für die Miete keine Kohle,
aber immer sehr zum Wohle!
TäTäää!

Beim WSV - die Lage kitzlich,
der letzte Sieg war Zweiundsiebzich,
Tribüne leer und Kasse auch,
kein Zwegat hilft und nicht der Jauch,
ach wäre es doch noch wie früher -Fallrück- statt Gerichtsvollzieher!
Wo weiland Meister Pröpper stürmte,
heute meist der Vorstand türmte.
Der Fan bleibt aber Optimist,
weil Runge stets spendabel ist.
Tätäää!

Die Schwebebahn fährt digital,
die Folgen sind bis jetzt fatal.
Anders als bei Eugen Langen,
muss heut‘ man um die Ankunft bangen.
Klemmen Weichen oder Funk,
gibt es regelmäßig Stunk,
vom System nen schönen Gruß:’
Heut‘ geht ihr wieder mal zu Fuß!
Tätääää!

Mit der Bahn läuft‘s auch nicht rund,
da wartet man gern Stund‘ um Stund‘
DB oder Abellio -
kommt ein Zug, dann ist man froh!
Denn Wartezeit im Hauptbahnhof,
die ist bei uns besonders doof:
Bahnsteig voll mit Taubenkacke
Regen auf der Manteljacke,
und unten in der tollen Halle,
sitzen auf dem Boden alle.
Tätäää!

Elberfelds ganz neue Mitte,
hat leider eine kleine Lücke,
weil der Primark wurd‘ verschoben
gibt es jetzt ‚nen Platz da oben,
da machen wir - du kommst nicht drauf -,
statt Schönes ein paar Taxis drauf.
Und gehst du runter in die Stadt,
sind viele Läden längst schon platt,
am Wall, der neuen Luxusmeile,
steht alles leer, schon eine Weile,
zu kaufen gibt‘s dort derzeit leider,
nur schicke neue Zeemanskleider.
Tätäää!

Im Rathaus sind sie schrecklich fleißig,
planen die BUGA Einundreißig,
mit viel Grün und Hängebrücke,
doch gibt es eine kleine Tücke:
Bis Einunddreißig ist noch lang,
da wird so manchem ziemlich bang,
dass bis die Schau die Kurve kriegt,
er längst schon in der Kiste liegt!
Tätäää!

„Na und?“ - sagt sich der Wuppertaler,
heut’ ist mir alles noch egaler,
an Karneval, da hab ich Spaß,
geh‘ zum Zug und gebe Gas,
wenig Wagen, Wetter driete,
da ist Schnaps die halbe Miete!
Singen, Schunkeln, Wuppdika,
früher war’n mehr Narren da.
Das ist Wuppertals Geschick:
Jeck ist hier nur die Politik!

WUPPDIKA!

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