Fußball-Regionalliga Offiziell: WSV beantragt Insolvenzeröffnung in Eigenverwaltung

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat am Donnerstag (25. Juni 2020) beim Amtsgericht in Wuppertal die Insolvenzeröffnung in Eigenverwaltung beantragt. Verwaltungsrat und Vorstand hatten sich nach eigenen Angaben einvernehmlich dazu entschieden, den Schritt zu gehen. Das Amtsgericht prüft nun, ob es dem Antrag entspricht.

 WSV-Vorstandsmitglied Thomas Richter.

WSV-Vorstandsmitglied Thomas Richter.

Foto: Dirk Freund

„Unser Ziel ist es, das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchzuführen, und warten nun auf die Entscheidung des Amtsgerichts. Erst danach können wir weitere Details veröffentlichen. Wir werden die Zeit bis dahin nutzen, um die Gespräche mit der Stadt Wuppertal sowie weiteren potenziellen Unterstützern fortzusetzen. Um den WSV für die Zukunft auf Kurs zu halten, brauchen wir jede nur denkbare Unterstützung. Unser Dank gilt in diesem Zusammenhang Friedhelm Runge, der den WSV in diesen schweren Zeiten unterstützt und auf dem Weg der Insolvenz in Eigenverwaltung begleiten wird“, so Vorstandsmitglied Thomas Richter. Vorstandsmitglied Melanie Drees: „Wir wollen den WSV zukunftsfähig machen und haben dafür einen ambitionierten Plan ausgearbeitet, mit dem uns das gelingen kann. Unterstützung erhalten wir dabei von dem erfahrenen und unabhängigen Insolvenzverwalter Ulrich Zerrath.“

Vorausgegangen war eine turbulente Woche. Bereits am vergangenen Donnerstag stand das Thema auf der Tagesordnung des Verwaltungsrates, eine Abstimmung wurde aber zunächst verschoben. Nachdem Informationen aus der Sitzung, an der auch Drees, Richter, Runge und Zerrath teilgenommen hatten, an Medien lanciert worden waren, wurden auch Rücktritte nicht mehr ausgeschlossen. Es folgten mehrere Gesprächsrunden, an denen unter anderem auch die Stadtspitze teilnahm. Eine zunächst angedachte Pressekonferenz soll nun erst stattfinden, wenn das Amtsgericht eine Entscheidung gefällt hat. Auch Vertragsverlängerungen sollen erst danach vollzogen werden – sofern es grünes Licht gibt.

Runge selber hat gegenüber der Wuppertaler Rundschau erneut betont, dass er keinerlei Interesse habe, den Verein zu übernehmen. Sein Engagement sei auf zwei Jahre begrenzt. Er hoffe, dass sich Persönlichkeiten aus der Stadt fänden, die aktiv mitarbeiteten, ihre Kontakte aktivierten oder finanzielle Mittel beisteuerten. Der WSV, so der 81-Jährige, sei für Wuppertal so bedeutend wie die Schwebebahn und der Zoo.

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