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"Moovie in Motion": "Filme zur Kunst" im Skulpturenpark

"Moovie in Motion" : "Filme zur Kunst" im Skulpturenpark

Seit 2012 veranstaltet der Skulpturenpark Waldfrieden in Kooperation mit "Moovie in Motion" die Reihe "Filme zur Kunst". Der Glaskubus am Café Podest verwandelt sich dann jeden Freitag zum Kinosaal. In diesem Jahr werden Filme zu konkreten politischen Aktionen gezeigt.

Wie die jüngsten Wahlausgänge in den USA, Frankreich, Österreich und Deutschland gezeigt haben, ist der Erfolg rechtspopulistischer Parteien ein Phänomen, von dem fast alle westlichen Demokratien betroffen sind. Hier wie dort wird diese Entwicklung mit der wachsenden Unzufriedenheit einer Wählerschicht erklärt, die trotz des gesamtwirtschaftlichen Erfolges von prekären Arbeitsverhältnissen und zunehmender Verarmung betroffen ist und die sich durch keine der etablierten Parteien mehr repräsentiert fühlt. Angesichts dessen ist es nicht übertrieben, von einer grundlegenden Krise der parlamentarischen Demokratie zu sprechen.

Die Kuratoren der Reihe, Michael Mader und Mark Tykwer, veranlasst dieser beunruhigende Trend dazu, in diesem Jahr eine Auswahl von Filmen zu Künstlern zu zeigen, deren Werk konkrete politische Aktionen umfasst: Dabei interessieren sie sich einerseits für Künstler wie Christoph Schlingensief und Joseph Beuys, die die politische Aktion für ihr künstlerisches Werk nutzbar gemacht haben. Sie stellen aber mit Neo Rauch und Bruno Schulz auch zwei Maler vor, deren Biografien von den Umwälzungen der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt sind. Julian Rosefeldt schließlich hinterfragt in "Manifesto" den Totalitarismus der Kunst.

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Freitag, 2. Februar 2018, 20 Uhr, Café Podest
NEO RAUCH - GEFÄHRTEN UND BEGLEITER
DE 2016, 101 Min.
Regie: Nicola Graef

Die Kunstwelt reagierte euphorisch, als Ende der 90er Jahre eine Gruppe junger Maler in Erscheinung trat, die an der renommierten Leipziger HGB studiert hatten. Der Vorreiter und Star dieses bald als "Neue Leipziger Schule" bekannten Kreises war Neo Rauch. Doch im Unterschied zu vielen seiner Mitstreiter und Epigonen stammt Rauch tatsächlich aus Ostdeutschland und tritt mit seinem Werk das Erbe der großen DDR-Maler von Tübke bis Rink an. Die Malerei verbindet ihn aber auch mit seinen Eltern, die ihrerseits Künstler waren und nur wenige Wochen nach seiner Geburt bei einem Unfall ums Leben kamen.

Freitag, 9. Februar 2018, 20 Uhr, Café Podest
BILDER FINDEN
DE 2004, 102 Min.
Regie: Benjamin Geissler
In Anwesenheit des Regisseurs

Ein Freskenzyklus mit Märchenmotiven ist das letzte Werk des jüdischen Malers und Schriftstellers Bruno Schulz, der vor 75 Jahren der Judenverfolgung zum Opfer fiel. Der Zyklus war im Kinderzimmer der Villa eines SS-Offizieres im galizischen Drohobycz entstanden und nach dem Kriegsende in Vergessenheit geraten. Benjamin Geisslers Film dokumentiert die Recherche, die 2001 zur Wiederauffindung der Malereien führte. Doch bereits kurz darauf waren die Märchenbilder aus der Villa verschwunden. Denn die israelische Holocaustgedenkstätte Yad Vashem hatte das Werk heimlich nach Jerusalem entführt und so eine weltweite Kontroverse ausgelöst.

Freitag, 16. Februar 2018, 20 Uhr, Café Podest
MANIFESTO
DE 2017, 95 Min.
Regie: Julian Rosefeldt
Original mit deutschen Untertiteln

In "Manifesto" ist die australische Schauspielerin Cate Blanchett in zwölf unterschiedlichen Rollen zu sehen: Als Nachrichtensprecherin, Choreografin, Obdachloser oder Punkrockerin rezitiert sie Manifeste der Kunstgeschichte, die sich zu einem Plädoyer für ästhetischen Wandel verbinden. Julian Rosefeldt arbeitet mit einer Bildsprache, die bekannte Hollywood-Ästhetiken als Referenz aufruft und diese zugleich ironisiert und unterwandert. Ursprünglich als mehrkanalige Videoinstallation konzipiert, zeigt die Kinofassung die zwölf Episoden in linearer Abfolge.

Freitag, 23. Februar 2018, 20 Uhr , Café Podest
BEUYS
DE 2017, 107 Min.
Regie: Andreas Veiel

Joseph Beuys, der Mann mit dem Hut, dem Filz und der Fett­ecke, hat die Ent­wicklung der Kunst so nachhaltig beeinflusst wie kaum jemand vor ihm. Bekannt sind die auratischen Fotografien seiner Performances, seine Zeichnungen und die ungewöhnliche Materialität seiner Skulpturen. Doch stärker als seine ästhetischen Innovationen haben seine Ideen nachgewirkt. Sein erweiterter Kunstbegriff berührt den Kern noch heute relevanter gesellschaftlicher Debatten. Der Film spürt anhand vieler unveröffentlichter Bild- und Tondokumente dem Menschen hinter der Kunstfigur nach.