Wichlinghausen Ein Turner mit viel Herz

Wuppertal · Die Position im Vorstand des ASV Wuppertal heißt offiziell Sportlicher Leiter. Man hätte die Funktion auch Technischer Leiter nennen können. Harald Graf war 30 Jahre lang engagiert und selbstlos unzählige Stunden für seinen Verein aktiv.

 Harald Graf und der ASV — eine lange, gemeinsame Geschichte.

Harald Graf und der ASV — eine lange, gemeinsame Geschichte.

Foto: Macheroux

Die sportliche Leitung ist im großen Breitensportverein ASV ganz schön aufwendig: Es geht um Hallen- und Sportplatzbelegungen, das Organisieren von Festen sowie die Pflege und den Unterhalt von Liegenschaften. "Wahrscheinlich hat man mir das Amt angetragen, weil ich beruflich als Bauingenieur tätig war", bekennt der heute 76-Jährige.

Sportlich hat das Turnen den noch immer gertenschlanken Wichlinghauser geprägt. In der Turnhalle Collenbuschstraße im ehemaligen TuS 1872 Wichlinghausen (später Eintracht Wuppertal) waren Barren, Reck, Seitpferd und Ringe bereits 1947 für Harald Graf die sportlichen Basiselemente. 1970 fusionierte die Eintracht zusammen mit Viktoria 96, der SSVg Barmen und dem VfB Wuppertal zum Wuppertaler Großverein ASV. Öffentlich war die Fusion des Barmer Fußballs ein Gegenpol zum Wuppertaler SV. Ein Jahr spielten die Fußballer dann mit dem WSV zusammen in der 3. Liga.

Harald Graf sah in der Fusion auch für die Turner neue Perspektiven: "Durch die Fusion hatten wir Zugriff auf die Bromberger Halle, der VFB brachte 600 Mitglieder in unseren Breitensportverein ein." Harald Graf engagierte sich darauf viele Jahre als Vorsitzender der Turnabteilung des ASV. Walter Mühlhausen, der verstorbene Ehrenvorsitzende, war es, der den Turner Graf davon überzeugte, sich doch auch stärker für den ASV-Gesamtverein einzusetzen. Graf sagt: "Walter war mein Vorbild. Getreu seiner schönen Devise 'Wer was bewegen will, muss sich selbst bewegen' habe ich mich als Sportlicher Leiter 30 Jahre für den Verein eingebracht."

Offen bekennt Harald Graf, dass die Fußballer keine richtige Beziehung zum Verein haben. Und schränkt gleich wieder ein: "Erst wenn sie bei den Alten Herren spielen, erkennen sie, wie schön das Spiel und die Kameradschaft im Verein sein können." Trotz der klaren Worte bleibt Harald Graf seiner liebenswerten Art treu: "Auch mit den Fußballern hat es Spaß gemacht!"

Dem Turnen bleibt Harald Graf weiterhin treu, zusammen mit seiner Frau Renate als Übungsleiter für das Kinderturnen in der Halle Collenbuschstraße. Da, wo in der Nachkriegszeit alles begann...

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