Vohwinkel Den Blick für das richtige Motiv

Wuppertal · Achim Otto ist Fotograf aus Leidenschaft und erfreut auch die Rundschau-Leser regelmäßig mit seinen wunderschönen Naturaufnahmen. Seine Motive findet er bevorzugt rund um seinen Stadtteil Vohwinkel.

 Achim Otto in seinem Element. Mit der Kamera in der Hand ist er täglich rund um Vohwinkel anzutreffen, doch auch die Umgebung Wuppertals bannt er gerne auf seine Festplatte.

Achim Otto in seinem Element. Mit der Kamera in der Hand ist er täglich rund um Vohwinkel anzutreffen, doch auch die Umgebung Wuppertals bannt er gerne auf seine Festplatte.

Foto: Barbara Scheer

Mit der Konfirmation fing alles an. Damals bekam der 14-jährige Achim Otto seine erste Kamera geschenkt. "Es war eine Agfa Optima, die immerhin schon über drei verschiedene Einstellungen verfügte. Ich hatte die Wahl zwischen Porträt, Personen und Landschaften. Da Filme recht teuer waren, mein Taschengeld aber nicht üppig, musste ich mir genau überlegen, welches Foto ich machen wollte", erinnert sich der heute 70-jährige Rentner an seine fotografischen Anfänge.

Achim Ottos Leidenschaft für die Fotografie war geweckt und sollte ihn nie mehr loslassen. Als die Finanzen reichten, kam mit der Praktika die nächste Kamera ins Haus.

"Das war dann meine erste Spiegelreflexkamera mit der Optik von Carl Zeiss. Jetzt fing ich auch an, meine Filme selber zu entwickeln. In einer Abstellkammer richtete ich mein erstes Mini-Labor ein, damals mussten die Bilder noch in einer Presse getrocknet werden. Mein großes Vorbild war der Sportfotograf Herbert Vesper. So etwas wollte ich unbedingt auch machen. Also ging ich in die Stadien, anschließend entwickelte ich meine Bilder und bot sie bei Sportagenturen oder dem Solinger Tageblatt an", so der Vohwinkler, der täglich mit seiner Kamera auf Tour geht.

Doch obwohl die Fotografie seine Leidenschaft war und ist, ging er beruflich andere Wege. Eine Ausbildung zum Industriekaufmann führte ihn in den Bereich Marketing und Werbung. "Aber in meiner Freizeit besuchte ich VHS-Kurse, um meine fotografische Technik zu verfeinern. Außerdem hatte ich Kontakt zu Düsseldorfer Fotografen, die mir regelmäßig Aufträge gaben. Schon damals begann ich mit der Naturfotografie. Für die Sparkasse Solingen habe ich einen Kalender über den Klingenpfad gemacht. Als ich in der ,Lokalzeit Bergisch Land' die Wetterbilder sah, sagte ich mir spontan, 'Das kannst Du besser‘. Ich schickte ein Motiv des Vohwinkeler Wasserturms im Regen, am Abend wurde es gesendet — und ich war stolz. Heute kann man meine Bilder auch in der 'Aktuellen Stunde‘ , 'Daheim und unterwegs‘ und ab und an sogar bei den 'Tagesthemen‘ sehen. Rund 570 Motive sind bisher gezeigt worden." Natürlich auch in der Rundschau, unter www.wuppertaler-rundschau.de/fotos oder www.instagram.com/wuppertalerrundschau

Achim Ottos Ehefrau ist mit dem Hobby ihres Mannes einverstanden,. Vormittags zieht der Gatte alleine los, oft schon sehr früh, um einen tollen Sonnenaufgang oder die Dämmerung nicht zu verpassen. Das Wetter spielt dabei keine Rolle. Baumsilhouetten im Nebel, die ersten Schneeglöckchen, ein Weidezaun, den der Raureif in ein Kunstwerk verwandelt hat, Pferde beim Morgengalopp aber auch die Schwebebahn im strömenden Regen sind einige der Motive, die Otto regelmäßig von seinen fotografischen Streifzügen mit nach Hause bringt.

"Plakativ soll das Bild sein, also ist meine Devise nah ran ans Objekt, bei Pflanzen oft bis auf den Boden. Anschließend schicke ich die Bilder dann in die Welt hinaus, eine Nachbearbeitung kommt bei mir nicht in Frage. Am Nachmittag begleitet meine Frau mich immer, dann geht's an den Unterbacher See und den Baldeneysee oder in den Botanischen Garten nach Düsseldorf. Früher habe ich auch bei Familienfesten fotografiert, aber in meinem Alter muss ich da nicht mehr rumspringen. Heute fange ich mit meiner Kamera nur noch die Natur ein", so Achim Otto, der mit seiner Frau St. Peter Ording zum Lieblingsreiseziel erkoren hat. "Dort kann man stundenlang am Strand lang laufen, und tolle Motive gibt es an jeder Ecke", freut sich Otto auf seinen nächsten Trip ans Meer.

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