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Unterbarmen: Die Wiener Staatsoper im Barmer Bahnhof

Unterbarmen : Die Wiener Staatsoper im Barmer Bahnhof

Bahnhofshallen werden im Allgemeinen als Orte von Tristesse und Kälte empfunden. Ganz anders im Barmer Bahnhof: Wer die Halle dort (auch spätabends) betritt, der wird nicht nur von entspannend wirkender klassischer Musik erfreut, sondern neuerdings von Fotos aus dem Berufsleben des Bahnhofs-Besitzers überrascht.

Die Immobilie gehört seit 2008 dem Wiener Opernsänger Kurt Rydl und seiner in Wuppertal geborenen Ehefrau Christiane. Zum 70. Geburtstag von Kurt Rydl am 8. Oktober 2017 haben sich die Mieter des Bahnhofs etwas Besonderes einfallen lassen. An den Wänden hängen zwölf Fotos großer Rollen des weltweit erfolgreichen Basses. Die Bilder waren zuvor in einer von Ehefrau Christiane Rydl organisierten Ausstellung im Gustav-Mahler-Saal der Wiener Staatsoper zu sehen, die dem von Amsterdam bis Wladiwostok gefeierten Kammersänger anlässlich seines 40-jährigen Wirkens an diesem weltberühmten Haus gewidmet war. Seine Paraderolle in Wien ist der Baron Ochs von Lerchenau im "Rosenkavalier" von Richard Strauß.

Thomas Leipoldt ist der Schwager von Kurt Rydl und seit 1980 der Betreiber der Bahnhofsbuchhandlung. Hinter dem seit 113 Jahren bestehenden und von Leipoldts Ur-Großeltern gegründeten Unternehmen Jos. Linz & Sohn liegen bittere Zeiten, denn durch die zweifache, wochenlange Abkoppelung vom Bahnverkehr mussten herbe Umsatzverluste bis zu 70 Prozent verdaut werden. Auch Petitionen an den Bundestag und Briefe an die NRW-Landesregierung wurden mit großem Bedauern abgelehnt — oder brachten nur merkwürdige Ratschläge wie der zur Insolvenz.

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Der ehemalige Kapitän zur See Thomas Leipoldt: "Unsere Kunden haben uns auch in diesen schweren Zeiten die Treue gehalten. Dafür sind wir sehr dankbar. Unser Geschäft ist viel mehr als nur eine Bahnhofsbuchhandlung. Das haben wir dabei intensiv gespürt."