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Uellendahl: "Friedel ist ein tolles Vorbild"

Uellendahl : "Friedel ist ein tolles Vorbild"

Als sie mit 70 keine Lust mehr auf Kopfstand hatte, regte Friedel Herting die Gründung einer Senioren-Yoga-Gruppe an. Jetzt, 20 Jahre später, ist sie immer noch aktiv dabei.

Die Motivation zum Sport kam spät. "Als ich mit 62 in Rente ging, suchte ich Abwechslung und wurde in der Yoga-Gruppe aktiv, die sich regelmäßig einmal in der Woche im evangelischen Gemeindezentrum am Röttgen trifft", sagt die ehemalige Bilanzbuchhalterin. Auf Anhieb fühlt sie sich wohl in der Gruppe. Körper und Geist aktiv in Einklang zu bringen — das gefällt ihr.

Acht Jahre später und zwischenzeitlich verwitwet, spürt sie schon, dass ihre körperliche Fitness auch Grenzen kennt. "Kopfstand muss mit 70 nicht mehr sein", beschließt sie für sich und kann Sportkollegin Martha Steinmetz dafür gewinnen, eine Senioren-Yoga-Gruppe zu gründen: Mit dem Ziel, es künftig etwas langsamer angehen zu lassen.

Ein Schritt, den sie beinahe bereut hätte: "In den ersten zwei Monaten zeigte kaum jemand Interesse an der 'etwas gemütlicheren' Form von Yoga, dann allerdings formte sich doch ein Truppe mit etwa 15 Frauen." Die dann auch bald mehr verbindet als das regelmäßige Training jeden Dienstagvormittag ...

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"Wir starten immer wieder in unserer Freizeit zu gemeinsamen Unternehmungen. Und egal, ob eine Dampferfahrt oder mal essen gehen, die lebendige Gemeinschaft ist eine Bereicherung", so Friedel Herting. Ebenso wie die Yoga-Einheiten. "Wenn man nach anderthalb Stunden gezielter Bewegung den Körper so richtig intensiv spürt, ist das schon ein angenehmes Gefühl", sagt sie im Kreis ihrer Mitstreiterinnen.

Die haben ihr am 12. Juni einen besonderen Empfang bereitetet: Mit einem Präsentkorb und zahlreichen Glückwünschen würdigten sie den 90. Geburtstag, den die Seniorin drei Tage vorher feiern konnte. "Sie ist ein tolles Vorbild. Stets gut gelaunt und mit Elan bei der Sache. In dem Alter noch so topfit zu sein, das ist beachtlich" so Übungsleiterin Martha Steinmetz.

Worte, die Friedel Herting mit einem freudigen Lächeln quittiert. Welches Geheimnis sich hinter ihrer guten Konstitution verbirgt, da will sie sich nicht festlegen: "Es könnten die ostpreußischen Gene sein. Und es könnte auch daran liegen, dass ich mit mir im Reinen, mit meiner Situation rundum zufrieden und eine lebensbejahende Optimistin bin." Wen wundert es da, dass sie sich vorstellen kann, auch mit 100 Jahren noch die Yoga-Matte auszubreiten ...