Spee-Akademie geht jetzt auch in die Stadtteile Kaffeebohnen als Start-Thema

Ronsdorf · Die Friedrich-Spee-Akademie (FSA), die 1996 als dezentrales Bildungsinstitut der zweiten Lebenshälfte ins Leben gerufen wurde, setzt jetzt auch in Ronsdorf Akzente.

 Die FSA-Ideenwerkstatt hat in Ronsdorf ihre Arbeit aufgenommen: (von links nach rechts): Bernd Lamprecht, Gründer der Friedrich-Spee-Akademie, Christian Brenscheidt, Leiter der Stadtteilbibliothek Ronsdorf, und Christel Auer, die Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins.

Die FSA-Ideenwerkstatt hat in Ronsdorf ihre Arbeit aufgenommen: (von links nach rechts): Bernd Lamprecht, Gründer der Friedrich-Spee-Akademie, Christian Brenscheidt, Leiter der Stadtteilbibliothek Ronsdorf, und Christel Auer, die Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins.

Foto: Conrads

Nach bereits zehn erfolgreichen Jahren in den Stadtzentren werden die Aktivitäten der weitgehend unkommerziellen Friedrich-Spee-Akademie nun auch in die Stadtteile getragen. Bereits seit einigen Jahren werden die Ronsdorfer Literaturtage "LIT.ronsdorf" im FSA-Programmheft publiziert und im aktuellen Frühjahrssemester steuert der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein Exkursionen bei. In den nächsten Monaten sind Veranstaltungen in der Stadtteilbibliothek Ronsdorf geplant — und ein regelmäßiger Stammtisch zu Austausch und Diskussion.

Der Startschuss fällt am Donnerstag, 2. März 2017, um 15 Uhr, in der Stadtteilbibliothek am Bandwirkerplatz, Marktstraße 21. Erika Flüshöh-Niemann liest aus ihrem neuen Buch "Emma, die Kaffeerösterin" und berichtet aus dem Leben ihrer Urgroßmutter Emma Backhaus. Emma Schneider, geborene Backhaus, bäuerliches Waisenkind aus Haan, geht 1862 mit 17 Jahren nach Elberfeld. Sie tritt dort eine Stelle als Haushaltsschülerin in der feinen Pension Krügener in der Casinostraße an. Mit ihrem späteren Ehemann Friedrich Ludwig Schneider baut sie zielstrebig und mit Fleiß den schwiegerelterlichen kleinen Kolonialwarenladen in der Luisenstraße zur Kaffee-Großrösterei Friedrich Ludwig Schneider aus.

Bereits als Kind entwickelt Emma beim Rösten der Kaffeebohnen große Geschicklichkeit. Dank ihres vielgelobten "Kaffeezüngleins" erlangt die Kaffeerösterei einen besonderen Bekanntheitsgrad. 1908 übernehmen Prokurist Georg Mühlhausen und ihr Neffe Karl Backhaus die Firma. In den späten 1960er Jahren endete die Geschichte dieser Kaffeerösterei.

Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes übernimmt die Schirmherrschaft des Abends und lädt zusammen mit Bernd Lamprecht von der Friedrich-Spee-Akademie und dem Team der Stadtteilbibliothek Ronsdorf ein. Erste Ronsdorfer Kooperationspartner werden vorgestellt.
Wegen der begrenzten Platzkapazität in der Ronsdorfer Stadtteilbibliothek wird um Anmeldung gebeten — und zwar unter der Telefonnummer 563—7225.

+++++ FAKTEN +++++

Die Friedrich-Spee-Akademie stellt am Sonntag, 12. März 2017, um 15 Uhr, im Hotel "Vienna-House" an der Stadthalle ihr neues Programm vor. Themen: Architektur, Geschichte, Gesundheit, Köstlichkeiten, Kunst, Gespräche, Literatur, Musik, Natur, Politik, Recht, Religion, Soziales, Umwelt, Wissenschaft. Online-Infos: www.fsa-wuppertal.de

Friedrich Spee lebte von 1591 bis 1635, war Dichter, Theologe, humanistischer Denker. Der Langenfelder aus dem Jesuitenorden (wie der heutige Papst Franziskus) hatte sich als Domprediger und Professor für Moraltheologie in Paderborn Verdienste erworben, engagierte sich gegen Hexenwahn, Folter und Gewalt — und verfasste Kirchenlieder.

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