Forum:Mirke Stadtentwicklung vor der Haustür

Wuppertal · Seit fünf Jahren belebt das "Forum:Mirke" mit wichtigen und visionären Impulsen die Entwicklung des Quartiers. Neue Gesichter sind stets willkommen.

 Was mit dem Pfarrhaus passiert, steht auch noch nicht fest.

Was mit dem Pfarrhaus passiert, steht auch noch nicht fest.

Foto: Rundschau

Nordstadt. Räumlich gesehen ist ist es eine quirlige und aufregende "Dreiecksgeschichte": Großzügig eingegrenzt zwischen Autobahn, Gathe und Hochstraße, durchzieht seit Jahren ein Wind des Wandels das dicht besiedelte Areal, dessen multikulturelle Anwohner finanziell überwiegend auf der nach unten geöffneten Mittelschichtebene angesiedelt sind. Sie leben gerne dort. Aufgrund erschwinglicher Mieten, einer regen Nachbarschaft, vor allem aber auch, weil die Aufenthaltsqualität im Wohnumfeld steigt, während das strukturelle Erscheinungsbild (noch) in Nuancen Fahrt aufnimmt. Mit verantwortlich für diesen Trend ist das im November 2015, von engagierten Teilnehmern innerhalb des städtischen Projektes "integriertes Handlungskonzept Mirke" gegründete "Forum:Mirke".

Aktiv und konstruktiv die Gestaltung des Quartiers begleiten, diese Idee hat seinerzeit gezündet. Spontan schlossen sich neben der Alten Feuerwache, dem ADA und dem türkischen Kulturverein Anadolu viele weitere lokale Institutionen und Einrichtungen an, verstärkten motivierte Männer und Frauen aller Generationen und Nationen die Intention des noch jungen Forums. Die lässt sich auf den Nenner bringen: einmischen und aktiv werden für eine Entwicklung, die das Viertel kulturell, ökonomisch, sozial und nachhaltig besser vernetzt und reifen lässt.

Während David J. Becher (Utopiastadt-Förderverein), Christian Hampe (Utopiastadt gGmbH und Clownfish), Jana Ihle (Alte Feuerwache), Gaby Schulten und Thomas Wegland (ORG. Beratung) sowie Inge Grau (Klimaschutzsiedlung Malerstraße) als Organisatoren die Fäden ziehen, mischen sich die Aktiven auf unterschiedlichen Ebenen ins Geschehen ein: Verhindern bei der Neugestaltung des Paarungsplatzes das Abholzen von Baumreihen und erreichen, dass der Ort hinter der Helmholtz-Realschule von Schülern und Anwohnern als Treffpunkt entsprechend ihrer Wünsche erhalten bleibt (die Rundschau berichtete). Als die Kreuzkirche aus wirtschaftlichen Gründen zur Disposition steht, setzten sich Mitglieder vehement für den Verbleib ein, stärken mit Aktionen wie "Urban Gardening" und verschiedenen Veranstaltungen den Standort. Aktionen, die auch zur Gründung der Initiative Kreuzkirche führten - mit dem erklärten Ziel, für den langfristigen Erhalt der Freizeitoase im Herzen des Quartiers zu kämpfen. Bisher übrigens sehr erfolgreich. Nächste Herausforderung: Wenn jetzt in der neuen Friedrichstraße Kanalerneuerungsarbeiten durchgeführt werden, die Maßnahme zu nutzen, um die Straße als Fahrradstraße zu etablieren.

Parallel zu solch punktuellen Einsätzen bringt das Forum viele Mitmachaktionen für Jung und Alt auf den Weg, die Dialog und Zusammenhalt untereinander fördern, triste Stellen im Quartier in lebendige Orte verwandeln. Und da gibt es auch noch den Stadtteilentwicklungssalon, wo thematisiert wird, wie in Zusammenarbeit mit der Stadt die Weichen in Richtung Zukunft gestellt werden sollen.

"Erhalten und ausbauen. Verhindern, das die funktionierende und lebendige Bewohnerstruktur von Spekulanten ausgehebelt wird, erreichen, dass das bauliche und menschliche Potenzial auf eine Spur gebracht wird, die tragfähig in Richtung Morgen führt. Wo alternative Verkehrskonzepte greifen können, wo Impulse von der Nordbahntrasse, Utopiastadt und dem Forum so umgesetzt werden, dass die von innen angestoßenen Veränderungen in Kooperation mit städtischer Planung das Quartier Mirke als lebens- und liebenswerten Ort festigen und fördern, dafür engagieren wir uns", fasst Inge Grau zusammen, was die verbindet, die aktiv sind. Seit fünf Jahren und mit sichtbaren Erfolgen.

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