Oberbarmen Bald Boulevard unter Bäumen?

Wuppertal · Stadtplaner Benjamin Simon kümmert sich gemeinsam mit dem Quartiersbüro 422 und dem Planungsbüro DTP um die Gestaltung der weiteren Stadträume rund um den Berliner Platz.

 Keine Schönheit: Ursprünglich wurde das Schöneberger Ufer als Andienungsstraße für den Handel an der Berliner Straße und zum Parken für Anwohner geschaffen. Bald soll ein Wupper-Radweg angelegt und das Wupperufer attraktiver gestaltet werden.

Keine Schönheit: Ursprünglich wurde das Schöneberger Ufer als Andienungsstraße für den Handel an der Berliner Straße und zum Parken für Anwohner geschaffen. Bald soll ein Wupper-Radweg angelegt und das Wupperufer attraktiver gestaltet werden.

Foto: Conrads

Breiten Raum nehmen Schöneberger Ufer und das Bahnhofsumfeld ein. Das Schöneberger Ufer wurde mit dem Neubau der Berliner Straße in den 60er Jahren für den Andienungsverkehr von hinten an die Geschäfte angelegt. Garagen und Parkflächen wirken ungeordnet und unansehnlich.

Zwar suchen die Planer das Gespräch mit den Immobilienbesitzern, um gemeinsam mit ihnen eine Aufwertung des privaten Raumes zu erreichen, doch bereits geplant wird zunächst der öffentliche Straßen- und Wupperraum. "Statt Hinterhofatmosphäre wünschen wir uns einen Boulevard mit Radweg, Gastronomie und Sitzgelegenheiten unter Bäumen mit Wupperblick, jedoch ohne Straßenlärm", so Benjamin Simon, wohl wissend, dass hier Parkflächen, die von Anliegern genutzt werden, aber von der Stadt nicht als solche gewidmet sind, verloren gehen.

Der neue Radweg soll als Teil des Wupper-Radweges eine Verbindung zwischen "Färberei" und Rittershauser Platz schaffen, wobei auf dem Berliner Platz Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern vermieden werden müssen. Ob die Fernwärmerohre langfristig erhalten bleiben müssen, werden Gespräche mit den WSW ergeben.

Für die geplante Verkleinerung von laut Planern "überdimensionierten" Parkplätzen an der Berliner Straße wehrt sich die ISG Oberbarmen. Benjamin Simon meinte allerdings lediglich eine Verkleinerung auf das Standardmaß von 2,50 Meter Breite und fünf Meter Länge, während Dieter Weidenbach von der ISG klagt: "Dann können einige Autos garantiert noch nicht einmal mehr die Heckklappe aufmachen, von Kleintransportern ganz zu schweigen. Auf dem Gehweg soll Zweirichtungsradverkehr eingerichtet werden. Das finden wir überhaupt nicht gut. Unserer Meinung nach gibt das unnötigen Stress und es kostet viel Geld. Wofür?"

Geplant wird in Abstimmung mit der DB auch das Umfeld des Bahnhofes. Der zugige Durchgang könnte geschlossen werden, wenn zur Schwebebahnseite bis ans Wupperufer aus dem bisherigen Angst- und Drogenumschlagsraum eine breite, gepflasterte Aufenthaltsfläche wird. Die Wendeschleife wird verkleinert.

Für das promenadenartige Schöneberger Ufer stellt die Stadt Wuppertal in diesen Tagen einen Förderantrag, zu dem Ende 2018 die Genehmigung durch die Bezirksregierung erwartet wird.

Das Bürgerforum Oberbarmen begrüßt die Maßnahmen sehr. Vorsitzender Bernd Schäckermann: "Gerade das Schöneberger Ufer kann sich durch die Umgestaltung positiv entwickeln. Ob es aber ausreicht, den Berliner Platz für viele Nutzer attraktiv zu machen, wird sich zeigen. Eine weitere Belebung und direkte Maßnahmen auf dem Platz sind dringend notwendig."

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