Mehr als 300 Kilo am Tag

Es ist früh am Morgen in der Friedensstraße in Cronenberg. Ein Hubsteiger steht mitten auf dem Forstweg im Arboretum Burgholz. Über 30 Meter geht es im Korb hinauf. Oben angekommen nehmen sich Christian Schmitz und Martin Ebel einen Moment, schauen aus dem Korb des Hubsteigers heraus über die Wipfel der exotischen Baumarten.

"Das ist doch mal ein Ausblick", sagt Martin Ebel. Dann geht es wieder an die Arbeit. Rund 400 Kilogramm Zapfen des Riesen-Mammutbaums müssen pro Tag geerntet werden. Dabei bewegen sie den Korb von Wipfel zu Wipfel. Denn nach Richtlinien des Forstvermehrungsgesetzes, müssen rund 20 verschiedene Bäume geerntet werden, um eine Durchmischung, wie es in der Natur auch vorkommt, zu gewährleisten.

Ein paar Tage ist das Team von Forstarbeiterin Leonore Gärtner vor Ort, dann kommen die Zapfen zur Aufbereitung. In speziellen Kammern werden die Zapfen getrocknet und die Samen herausgeholt. "Es wird 'geklengt', heißt es in der Fachsprache", sagt Leonore Gärtner. Ein aufwändiges Verfahren, an dessen Ende rund 20.000 Samen pro Kilogramm zusammen kommen. Forstschulen aus ganz Europa warten bereits auf das Saatgut, für das bis zu 500 Euro pro Kilogramm gezahlt wird. Eigentlich noch recht günstig, wie die Forstarbeiterin erzählt: "Das liegt aber ein Stück weit daran, dass aus dem Mammutbaum kein Bauholz gewonnen wird. Überhaupt, die Fremdhölzer sind forstlich nicht relevant. Zumindest noch nicht." Aber für den Klimawandel hingegen legen viele Forstexperten ihre Hoffnung in die Vermehrung der Mammutbäume.

Die nächste Ernte der Mammutbaum-Zapfen gibt es erst in zwei Jahren.