Handball-Bundesliga: Bergischer HC Kein Schaum, aber viel Bock

Wuppertal · Handball-Bundesliga: Der neue BHC-Keeper Christopher Rudeck trifft Sonntag (15 Uhr) in der Wuppertaler Uni-Halle auf seinen ehemaligen Verein SG Flensburg-Handewitt.

 Christopher Rudeck will beim BHC noch mehr Erfahrung sammeln — und auf jeden Fall mit der Schwebebahn fahren.

Christopher Rudeck will beim BHC noch mehr Erfahrung sammeln — und auf jeden Fall mit der Schwebebahn fahren.

Foto: Dirk Freund

Am vergangenen Mittwoch kam bei Christopher Rudeck dann doch ein wenig die Sehnsucht nach dem beschaulichen Schleswig-Holstein durch. Der neue Torhüter des Bergischen HC musste nach Köln, um sich am dortigen Olympiastützpunkt zu einem Fernstudium für internationales Management einzuschreiben. Die Rückfahrt aus der Domstadt zog sich dann hin. "Ich habe absolut kein Problem mit Großstädten, aber die Staus auf den Autobahnen nerven schon", sagte Rudeck.

Im Sommer wechselte der 1,99 Meter große Keeper vom dänischen Klub Mors-Thy Handbold zum BHC. Rudeck war von der SG Flensburg-Handewitt für die vergangene Saison an den Erstligisten auf der kleinen Insel in Nordjylland ausgeliehen worden. Eigentlich wollte sich der 20-Jährige in Flensburg einen Stammplatz erkämpfen, doch irgendwie stand er beim Champions-League-Sieger von 2014 im ... Stau. Am Dänen Kevin Möller sowie besonders am Schweden Mattias Andersson gab es einfach kein Vorbeikommen. Schweren Herzens entschied sich Rudeck, der Bierstadt den Rücken zu kehren. Beim BHC soll es für ihn nun "plopp" machen. "Eine Perspektive bei der SG war irgendwie nicht mehr gegeben. Und dort als dritter Torwart im Kader zu stehen, macht für mich jetzt keinen Sinn mehr", sagte Rudeck. Schließlich kann er schon auf internationale Lorbeeren bei den deutschen Junioren-Nationalmannschaften verweisen. Mit der U 18 und der U 20 des DHB wurde Rudeck 2012 und 2014 Europameister, mit der U 19 und der U 21 gewann er bei den Weltmeisterschaften 2013 und 2015 die Bronzemedaille. "Solche Erfolge geben einem natürlich schon mehr Selbstvertrauen", sagt er.

Ansprüche, Stammtorhüter Björgvin Pall Gustavsson beim BHC den Platz zwischen den Pfosten streitig zu machen, leitet der Basketball- und Playstation-Fan daraus allerdings nicht ab. "Ich soll und will von ihm lernen. Der BHC hat mich perspektivisch geholt, und ich muss mich an das hohe Niveau der Bundesliga sicher auch noch ein wenig gewöhnen. In der dänischen Liga ist das Gefälle doch viel größer. Viele Vereine verfügen dort nur über deutsches Zweitliga-Niveau", weiß der Schlussmann...

Seine rund 15 Minuten Einsatzzeit beim 25:28 in Magdeburg sah der Schlussmann dann auch eher kritisch. "Ich war nicht so recht zufrieden mit meiner Leistung", so Rudeck — und hofft natürlich besonders, dass er es am Sonntag (15 Uhr, Liveticker unter www.wuppertaler-rundschau.de) besser machen wird.

Dann nämlich kommt die SG Flensburg-Handewitt in die Uni-Halle. "Ich gehe da bestimmt nicht mit Schaum vor dem Mund aufs Parkett, denn wir haben uns ja absolut im Guten getrennt", stellt Rudeck klar, fügte jedoch mit einem Schmunzeln hinzu: "Aber Bock habe ich auf dieses Spiel schon."

Viele Tipps kann er Trainer Seppl Hinze aber wohl nicht geben: Mit Rasmus Lauge Schmidt vom THW Kiel sowie den drei Hamburgern Petar Dordic, Kentin Mahé und Henrik Toft Hansen hat der Kader der Fördestädter ein ziemlich neues Gesicht erhalten. Ob er dennoch als "Geheimwaffe" eingesetzt wird, weiß Rudeck daher nicht: "Mal sehen, welchen Match-Plan sich unser Trainer einfallen lässt."

Bei seinem nächsten Freizeit-Plan sieht er hingegen wesentlich klarer: "Eine Fahrt mit der Schwebebahn steht bei mir ganz oben auf der Liste." Am vergangenen Mittwoch hätte sie für Christopher Rudeck gerne bis nach Köln fahren können ...

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