Handball-Bundesliga BHC-Trainer Hinze und das Lächeln

Wuppertal / Solingen · Der Auftakt ins Sportjahr 2019 ist dem Handball-Bundesligisten Bergischer HC mit dem 26:22-Sieg gegen die HSG Wetzlar gelungen. Dabei überzeugte das Team von Trainer Sebastian Hinze vor allem durch ein starkes Abwehr-Torhüter-Paket und das Tempospiel.

 Der BHC will den nächsten Gegner niederringen.

Der BHC will den nächsten Gegner niederringen.

Foto: Dirk Freund

Ähnlich soll es auch am Donnerstag (21. Februar 2019) ab 19 Uhr im Auswärtsspiel beim HC Erlangen laufen. Unterdessen hat der Club seine Kaderplanung für die kommende Saison abgeschlossen.

Sebastian Damm, der vom VfL Lübeck-Schwartau ins Bergische wechselt, komplettiert das Aufgebot. "Er passt ins Anforderungsprofil", beschreibt Sebastian Hinze den 23-jährigen Linksaußen. "Er kann gut decken, ist ein starker Gegenstoßspieler und sehr entwicklungsfähig."

Damm wechselte 2016 von Bayer Dormagen nach Lübeck und erzielte dort in seinen ersten beiden Saisons insgesamt 163 Treffer. In dieser Spielzeit steht der Flügelspieler bei 33 Toren. Er hat beim BHC einen Vertrag über zwei Jahre bis zum 30. Juni 2021 unterschrieben.

Der BHC verändert sich in der kommenden Saison auf vier Positionen. Linksaußen kommt Damm für Milan Kotrc, im Tor Tomas Mrkva für Bastian Rutschmann, im rechten Rückraum Ragnar Johannsson für Bogdan Criciotoiu, umd im linken Rückraum Lukas Stutzke für Maximilian-Leon Bettin. Die Verträge von Kotrc, Bettin und Criciotoiu laufen damit zum 30. Juni 2019 aus.

Rutschmanns Zukunft bei den Löwen ist allerdings noch offen. "Wir haben Bastian ein Angebot gemacht, als dritter Torhüter bei uns zu bleiben", erläutert BHC-Geschäftsführer Jörg Föste. "Damit einher geht eine berufliche Option außerhalb des Clubs, die wir ihm ermöglichen wollen." Der 36-jährige Schlussmann, der im Juli zum zweiten Mal Vater wird, hat sich noch nicht entschieden. "Wir geben ihm die Zeit, die er braucht", sagt Föste. Sollte Rutschmann bleiben, würde er wohl auch regelmäßig in der zweiten Mannschaft der Löwen zum Einsatz kommen.

Ein wenig selbstironisch blickt Hinze auf den 26:22-Erfolg gegen die HSG Wetzlar zurück. "Ich hatte schon ein Lächeln auf den Lippen. Ein kleines", meint der Coach mit Fokus auf das Tempospiel, das nach den Comebacks von Csaba Szücs, Arnor Gunnarsson und Daniel Fontaine sofort wieder auf altem Level war. Nach Ballgewinnen ging es mit Tempo in die andere Richtung. "Das haben wir über lange Zeit eingespielt. Ich habe mich sehr gefreut, dass das so gut funktioniert hat."

Das Hinspiel gegen Erlangen gewann der BHC hoch mit 35:26 (19:14). "Da haben wir 60 Minuten lang mit Übergängen von außen gespielt, die Erlangen überhaupt nicht in den Griff bekommen hat", schaut Hinze zurück. "Das haben sie inzwischen viel besser im Griff." Die Partie wird also voraussichtlich in der Abwehr gewonnen. "Unser Ziel ist es, gegen den Erlanger Positionsangriff in die Abwehr zu kommen. Dann haben wir auch eine Chance, die Punkte mit nach Hause zu nehmen."

Der HCE, der seine Heimspiele in Nürnberg austrägt, agiert vor eigenem Publikum erfolgreich. Zwölf seiner 16 Punkte sicherte sich das Team von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson in der Arena Nürnberg. "Es ist eine unangenehme Mannschaft mit einer kämpferischen Abwehr, die in die Zweikämpfe will", weiß Hinze. Ähnlich wie gegen Wetzlar gilt es, den Ball im Positionsangriff laufen zu lassen, um die Eins-gegen-Eins-Situationen weitestgehend zu vermeiden.

Im eigenen Angriff setzen die Erlanger auf viele Kreuzbewegungen und gehören aus dem Rückraum zu den gefährlichsten Mannschaften überhaupt. 165 Tore hat die Truppe aus neun oder mehr Metern erzielt - viertbester Wert der Bundesliga. "Durch Nico Büdel und Dominik Mappes haben sie eine hohe Schlagwurf-Qualität", erklärt Hinze. "Dazu nehmen Christoph Steinert und Nicolai Link sehr gute Abschlüsse aus dem Rückraum. Sie kommen immer mit viel Anlauf." Der BHC-Coach lobt außerdem die Vorbereitungsqualitäten von Steinert.

Komplett sind die Erlanger zuletzt nicht angetreten. Der langzeitverletzte Nicolai Theilinger fehlt bereits seit Monaten. Link (Muskelverletzung) und Mappes (Wadenbeschwerden) hatten zuletzt ebenfalls ausgesetzt. Ob Letztere wieder mit dabei sind, ist offen. Gleiches gilt nach aktuellem Stand für Max Darj und Bogdan Criciotoiu. Die beiden BHC-Spieler hatten die Partie gegen Wetzlar angeschlagen beendet und müssen näher untersucht werden. Darj hatte Probleme mit dem Knie, Criciotoiu mit der Schulter.

Kristian Nippes hat mit einem Rippeneinriss auf die Zähne gebissen und wird deshalb zu Wochenbeginn im Training geschont. "Ich hoffe, er kann uns auch in Erlangen wieder helfen", sagt Hinze, der auch von einem positiven Verlauf bei Jeffrey Boomhouwer und Leos Petrovsky berichtet. "Ich denke aber, das wird bei beiden noch nicht für einen Einsatz reichen."

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