Fragezeichen hinter Immobilie Wer kauft den Hauptbahnhof?

Wuppertal · Große Aufregung in Sachen historisches Döppersberg-Bahnhofsgebäude: Bisher hatte es stets geheißen, dass die Bahn mit Entkernung und Sanierung Anfang 2018 startet. Das ist jetzt vom Tisch, denn Stadt, Stadtwerke und Bahn verhandeln zurzeit über ein Gesamtkonzept.

 Das Döppersberg-Bahnhofsgebäude und sein für die Seilbahn entscheidender Nebentrakt: Wie geht’s hier weiter?

Das Döppersberg-Bahnhofsgebäude und sein für die Seilbahn entscheidender Nebentrakt: Wie geht’s hier weiter?

Foto: Rundschau

Damit die Seilbahn, für die die Talstation am Döppersberg unverzichtbar ist, weiter geplant werden kann.

Klar ist: Die Bahn möchte nicht, dass das (Fundbüro-)Nebengebäude, dessen Fläche für die Talstation gebraucht wird, aus dem Gesamtbahnhofs-Ensemble herausgeschnitten wird. Für Wuppertal heißt das: Es muss etwas mit dem ganzen Bahnhofsgebäude-Trakt passieren. Den Auftrag, zu klären, was das sein könnte, haben jetzt die Stadtwerke, da sie der Betreiber der zukünftigen Seilbahn sind.

Stadtsprecher Thomas Eiting: "Die Stadtwerke werden den Bahnhof nicht kaufen. Es gilt, die Frage zu klären, wer ihn kaufen könnte." Denkbar seien verschiedenste Nutzungen.

Eine Bahnsprecherin gegenüber der Rundschau: "Stadt, Bahn und Stadtwerke haben vereinbart, für den Bereich des historischen Empfangsgebäudes und der angrenzenden Nebengebäude eine umfassende und nachhaltige Entwicklung des gesamten Areals zu prüfen." Wegen der Seilbahn: Zurzeit würden "technisch-betriebliche Rahmenbedingungen ermittelt". Hier befänden sich "Stadt, Bahn und WSW in konstruktiven Gesprächen" — um ein Gesamtentwicklungskonzept zu erarbeiten. Das bestätigt Thomas Eiting: "Wir stehen dem positiv gegenüber, weil es die Seilbahnpläne nicht kaputt macht."

Fakt ist: Die Innensanierung des Bahnhofsgebäude wird, so die Bahn, "zunächst zurückgestellt, um mögliche Abhängigkeiten zwischen geplanten Arbeiten und einem integrierten Gesamtkonzept zu prüfen". Außen allerdings will die Bahn etwas tun: Sie wird per Sandstrahlung die denkmalgeschützte Fassade optisch aufwerten. Erste Klarheit, wie es weitergeht, erhofft man sich im Frühjahr. Dann könnte es Signale geben, wer der Bahn das Gebäude abkauft, was darin passiert — oder ob der Ball wieder an die Bahn zurückgespielt wird.

Ziemlich sauer ist unterdessen die Politik. CDU-Fraktions-Chef Michael Müller wirft der Bahn vor, sich "bei Nacht und Nebel aus der Verantwortung zu stehlen".

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