Bayer AG in Wuppertal Weitere 300 Millionen Euro für den Standort

Wuppertal / Leverkusen · Die Bayer AG hat im vergangenen Jahr insgesamt 328 Millionen Euro in Forschung, Entwicklung und Produktion seines Wuppertaler Standortes investiert. "Das erneut hohe finanzielle Engagement von Bayer in den Standort verdeutlicht, welch signifikanten Stellenwert das Werk an der Wupper für den Konzern hat", so Standortleiter Dr. Klaus Jelich am Dienstag (16.

 Einweihung des Qualitätsgebäudes zur Faktor VIII-Produktion in Elberfeld im März 2016 (v.l.): Rex Eicher (Technischer Programm-Manager), Dr. Klaus Jelich (Standortleiter Bayer Wuppertal), Daniel Stephan (Projekt-Manager) und Dr. Frank-Andreas Gunkel (Leiter der Quality-Unit in Wuppertal).

Einweihung des Qualitätsgebäudes zur Faktor VIII-Produktion in Elberfeld im März 2016 (v.l.): Rex Eicher (Technischer Programm-Manager), Dr. Klaus Jelich (Standortleiter Bayer Wuppertal), Daniel Stephan (Projekt-Manager) und Dr. Frank-Andreas Gunkel (Leiter der Quality-Unit in Wuppertal).

Foto: Bayer AG

Mai 2017).

Knapp 260 Millionen Euro flossen demnach in Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen, 69 Millionen Euro in die Instandhaltung. Für 2017 sind Gesamtinvestitionen in Höhe von gut 300 Millionen Euro geplant — seit 2012 somit insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro.

"Diese nachhaltigen Investitionen sichern die Zukunftsfähigkeit des Wuppertaler Bayer-Standortes und stärken die Position als bedeutender Biotech-Standort. Sie sind die Basis für effektive Forschung und optimale Entwicklung und Produktion neuer innovativer Wirkstoffe für verschreibungspflichtige Medikamente zum Wohle der Menschen. Ganz im Sinne unserer Mission `Bayer: Science For A Better Life´", sagte Jelich.

Im Werk wurden in den vergangenen fünf Jahren fünf Gebäude geplant und errichtet. Mehr als 400 Millionen Euro der Investitionen fließen in die Erweiterung der Produktionskapazitäten für die Faktor VIII-Präparate gegen die Bluterkrankheit. Eingeweiht werden konnte beispielsweise ein neues Laborgebäude für die Analytische Kontrolle. In dem 84 Meter breiten, 26 Meter langen und 25 Meter hohen Gebäude kann eine Vielzahl von komplexen biotechnologischen Wirkstoffen analysiert werden.

Das Lager für Wirkstoffe und Zwischenprodukte aus der chemischen Produktion sowie für Kleinmengen aus Forschung und Entwicklung, dessen Baubeginn im Dezember 2015 erfolgte, soll Anfang 2018 in Betrieb gehen. Außerdem wurde 2016 eine neue Anlage zur Kälteversorgung in Betrieb genommen. Um neue Anforderungen der aktuellen Entwicklungspipeline bedienen zu können, wird im Gebäude der pharmazeutischen Entwicklung ein Technikum ausgebaut.

In Wuppertal werden laut Jelich acht der 17 umsatzstärksten Pharma-Produkte von Bayer hergestellt. Dazu gehören der Wirkstoff Rivaroxaban für den oralen Gerinnungshemmer Xarelto® mit einer Wachstumsrate von mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie Sorafenib, der Wirkstoff für das Krebsmedikament Nexavar®. Im Bereich der venösen und arteriellen Thromboembolien (VAT) ist Xarelto bis heute in sieben Indikationen zugelassen. Zu den weiteren Top-Produkten mit Wirkstoffen aus Wuppertal zählen der Blutdrucksenker Adalat® (Wirkstoff: Nifedipine), das Diabetesmedikament Glucobay® (Wirkstoff: Acarbose), Avelox® (Wirkstoff: Moxifloxacin) zur Behandlung von Atemwegsinfektionen, das Krebsmedikament Stivarga® (Wirkstoff: Regorafenib), und Adempas® (Wirkstoff: Riociguat) gegen Lungenhochdruck.

In den drei klinischen Phasen befinden sich zahlreiche Entwicklungskandidaten. Ein Großteil von ihnen deckt Produktentwicklungen für die Onkologie (Krebsmedizin) und Herz-Kreislauf-Medikamente ab. "Wir verfügen damit über ein großes Potenzial, um in den nächsten Jahren die Chance für neue marktfähige Produkte zu erhalten. Auf diese Weise leistet Wuppertal auch in Zukunft mit einen bedeutenden Beitrag für die Entwicklung von Medikamenten, die die Lebensqualität der Menschen verbessern können", so Jelich.

Mit dem Ausbau und der Weiterentwicklung des Standorts steigt auch die Mitarbeiterzahl. Zum Stichtag 31. Dezember 2016 waren bei Bayer in Wuppertal rund 3.338 Menschen beschäftigt (2015: 3.225). 1.830 von ihnen arbeiteten im Werk an der Wupper und 1.508 im Forschungs- und Entwicklungszentrum am Aprather Weg. Der Trend hat sich in den ersten drei Monaten 2017 fortgesetzt: Zum 31. März 2017 lag die Beschäftigtenzahl bei 3.400 - und damit um 62 höher als zum Jahreswechsel und um rund 900 höher als Ende 2012.

1.858 Interessenten aus ganz Deutschland bewarben sich für 2017 um eine Ausbildung in einem der acht angebotenen Ausbildungsberufe. Insgesamt stehen zurzeit 224 junge Menschen in einem Ausbildungsverhältnis in den Berufsbildern, Biologielaborant/in, Chemielaborant/in, Chemikant/in und Tierpfleger/in. Außerdem sind aktuell am Wuppertaler Standort Auszubildende aus den Bereichen Kaufleute für Büromanagement, Elektroniker für Automatisierungstechnik, Elektroniker für Betriebstechnik und Industriemechaniker beschäftigt. Für diese Berufe wird die Ausbildung in Leverkusen koordiniert, in Wuppertal erfolgen betriebliche Einsätze

Beim Bayer Ideen Pool (BIP) reichten die Beschäftigten der Bayer-Division Pharmaceuticals in Wuppertal im zurückliegenden Jahr 935 gute Ideen ein. 62 Prozent von ihnen konnten realisiert werden. Die erfolgreichen Einreicher profitierten von einer Prämiensumme in Höhe von insgesamt fast 230.000 Euro.

Über die Bayer Science & Education Foundation unterstützt der Konzern in Wuppertal die Junior Uni Wuppertal mit insgesamt 300.000 Euro. Bei der vierten Auflage des Bayer-Absolventenpreises Wuppertal für die beste Masterarbeit für Studierende der Naturwissenschaften erhielt Chemie-Doktorand Philip Biallas die Auszeichnung für seine Masterarbeit in Organischer Chemie.

Traditionell fördert das Unternehmen auch den naturwissenschaftlichen Unterricht in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen: In den vergangenen zehn Jahren flossen über 600.000 Euro in 30 Lernprojekte. Das Unternehmen habe sich u.a. auch bei der Integration von Flüchtlingen, für die Verkehrswacht und die Kultur engagiert.

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