Tunnel unter der Parkstraße: Ja oder Nein?

Eine neue Aktionsgruppe mit dem Namen "Ronsdorfer für die L 419" wirbt für schnellen Ausbau und Autobahn-Anschluss.

 Das Logo der Initiative.

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Foto: Initiative

Gemeinsam haben L 418 und 419 eine nahezu unendliche Geschichte, die die großen Parteien längst hätten beenden können. Mit dem Bau des Kiesbergtunnels war 1970 die "Südtangente" mit Verbindung zwischen A 46 und A 1 beschlossene Sache. Eine Schnellstraße, auch zur Entlastung der nördlichen Stadtumgehung.

 So sieht der gegenwärtige Ausbauplan des Landesbetriebes Straßen NRW, zu dem die Politik einen Auftrag erteilt hat, aus.

So sieht der gegenwärtige Ausbauplan des Landesbetriebes Straßen NRW, zu dem die Politik einen Auftrag erteilt hat, aus.

Foto: Straßen.NRW

Dann begann ein politischer Streit, der in Gedanken mündete, das fertige Teilstück zwischen Hahnerberg und Lichtscheid zurück zu bauen und das Projekt aufzugeben. Der Bau des teuren Burgholztunnels signalisierte dann einen Weiterbau. Doch in der Ära der CDU-/FDP-Landesregierung gelang trotz aller Bekenntnisse keine Finanzierung. Die scheint auch in der jetzigen SPD-/Grüne-Regierung in weite Ferne gerückt.

Immerhin hat der Landesbetrieb Straßen NRW den Auftrag zur Planung. Diese Pläne sind weitgehend fertig, eine Bürgerbeteiligung bestenfalls beim Lärmschutz erwünscht. Gegen die offene Bauweise mit einer geringen Tieferlegung hat sich eine Bürgerinitiative formiert, die ihre Zustimmung an einen Tunnel knüpft (die Rundschau berichtete). Über 3.000 unterstützende Unterschriften wurden bereits gesammelt.

Nun haben Vertreter aus den Parteien SPD, CDU und FDP zu einer Aktionsgruppe "Ronsdorfer für die L 419" formiert. Dazu zählt die Vermutung gegen die Protestinitiative "Keine Autobahn durch Ronsdorf", dass die finanziell hoffnungslose Forderung nach einem Tunnel zum unendlichen Verschieben des Ausbauvorhabens führen soll. Doch: Alle Berechnungen deuten auf eine stetig steigende Fahrzeugzahl hin, die die zweispurige Parkstraße überfordert. Außerdem melden sich die Bürger an der Linde zu Wort, die besonders stark belastet sind und von einer Anbindung der L 419 an die A 1 stark profitieren.

Martina Pauly (SPD) möchte Bürgern und Autofahrern aus der Umgebung eine Plattform bieten, die sich für einen schnellen Ausbau der Parkstraße einsetzt: "Die allgemeine Mobilität ist gestiegen, der Verkehr steigt stetig, gegen den drohenden Verkehrskollaps brauchen wir den aktuell geplanten Ausbau schnell." Mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung wird die Aktion "pro L 419" im Januar 2015 starten.

Für Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) und die Landtagsabgeordneten Dietmar Bell (SPD) und Marcel Hafke (FDP) hat die L 419 über Ronsdorf hinaus große Bedeutung: "Zur Entlastung und Stauvermeidung zwingend erforderlich, Reduzierung der angespannten Verkehrsbelastung für Ronsdorf."

Stille Befürworter eines schnellen Ausbaus sind viele Mitarbeiter in den Firmen an der Südtangente, vom Hahnerberg bis Erbschlö (Landesschulen), die schnell zur Arbeit und nach Hause kommen wollen und seit Jahren Schleichwege durch Heckinghausen und Langerfeld Richtung Ennepe-Ruhr-Kreis nutzen.

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