Engagement Stefanie fordert: „Mund auf gegen Armut“

Wuppertal · Die Wuppertaler Studentin Stefanie Brunell ist eine von 60 deutschen Jugendbotschaftern der Aktion "One". Die internationale Organisation will Bürger und Politiker für den weltweiten Kampf gegen die Armut aktivieren.

 Das „One“-T-Shirt ist ihr ständiger Begleiter: Stefanie Brunell (vorne, 3.v.l.) beim Treffen in Berlin an der Seite von „One“-Mitbegründer Bono und Comedy-Star Caroline Kebekus.

Das „One“-T-Shirt ist ihr ständiger Begleiter: Stefanie Brunell (vorne, 3.v.l.) beim Treffen in Berlin an der Seite von „One“-Mitbegründer Bono und Comedy-Star Caroline Kebekus.

Foto: One

In Berlin traf die 24-Jährige jetzt "One"-Mitbegründer Bono.

Für Stefanie Brunell eine beeindruckende Begegnung. "Er ist sehr sympathisch, wirkt total auf dem Boden geblieben und hat wirklich Ahnung von der Materie", erinnert sie sich beim Gespräch in der Rundschau-Redaktion an den Weltstar. Der Frontmann der irischen Band "U2" hatte in der Hauptstadt gemeinsam mit Unterstützerin Carolin Kebekus und 25 deutschen Jugendbotschaftern den "Artikel One" vorgestellt.

Dahinter verbirgt sich die zentrale Petition von "One" zur Bundestagswahl: In Anlehnung an den Artikel eins des Grundgesetzes ruft die Organisation darin die Kandidaten für den nächsten Bundestag dazu auf, sich dem Kampf gegen extreme Armut und Hunger zu verpflichten und mehr in Gesundheit und Bildung zu investieren.

Stefanie Brunell gehört zu den Aktivisten, die in ihrem Einzugsbereich Unterzeichner für die Petition unter dem Motto "Mund auf gegen Armut" suchen. "Ich studiere Englisch und Erdkunde, und gerade durch Erdkunde kommt man ja mit den Themen Nachhaltigkeit und Kulturen viel in Berührung."

Die Arbeit von "One" verfolgte sie, seit sie durch Auftritte von Bono darauf aufmerksam wurde. Schließlich hatte sie selbst nicht zuletzt bei einer Reise durch Indonesien mit eigenen Augen echte Armut gesehen. Grund genug, danach bei "One" am anspruchsvollen Auswahlverfahren für die ehrenamtlichen Jugendbotschafter teilzunehmen. "Das läuft wie bei einem richtigen Job. Ich hatte Glück, dass ich genommen wurde."

Im März hat ihr Botschafter-Jahr offiziell begonnen. Jetzt kümmert sie sich um Pressearbeit, organisiert Infostände und trifft Politiker. Demnächst auch die Wuppertaler Bundestagskandidaten, denen sie wie allen anderen vor Augen halten will, welche Erfolge Entwicklungspolitik bereits gebracht hat. "Armut und vermeidbare Krankheiten nehmen ab" — der Einsatz lohne sich deshalb. Darauf will "One" vor der Wahl auch noch mit einer ganz speziellen Kampagne aufmerksam machen. Brunell: "Die ist aber noch geheim."

Fest steht dagegen, dass sie durchaus Lust hätte, noch ein "One"-Jahr dranzuhängen — und auch (noch) mehr von der Welt zu sehen. Immerhin steht das Master-Studium für die ursprünglich aus dem Kreis Heinsberg stammende Elberfelderin kurz vor dem Abschluss. "Letztes Jahr war ich in Mexiko und Guatemala, ich würde gerne noch weiter runter nach Südamerika gehen."

Bis dahin will sie aber noch möglichst viele "Artikel One"-Unterstützer gewinnen. "Wir wollen ja nur deren Stimmen..."

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