Planungen für den Bereich Mirker Bahnhof „Sonst vertut die Stadt eine Chance“

Wuppertal · Eine zentrale Fläche von knapp 60.000 Quadratmetern, viele — grundverschiedene — Pläne: Die Freifläche rund um den Mirker Bahnhof ist für Stadtplaner und Investoren überaus spannend. Doch welche Idee setzt sich durch?

 So sahen die Pläne der Küpper-Unternehmensgruppe für die Freifläche am Mirker Bahnhof direkt an der Nordbahntrasse aus. Die haben sie nun auf Eis gelegt.

So sahen die Pläne der Küpper-Unternehmensgruppe für die Freifläche am Mirker Bahnhof direkt an der Nordbahntrasse aus. Die haben sie nun auf Eis gelegt.

Foto: Firmengruppe Küpper

Eine zentrale Fläche von knapp 60.000 Quadratmetern, viele — grundverschiedene — Pläne: Die Freifläche rund um den Mirker Bahnhof ist für Stadtplaner und Investoren überaus spannend. Doch welche Idee setzt sich durch?

Eigentümer des Grundstücks ist die ehemalige Bahn-Tochter Aurelis, das Vorkaufsrecht liegt noch bis Ende Juni bei der Firmengruppe Küpper. Aber auch die Wirtschaftsförderung, die im Mirker Bahnhof beheimatete Utopiastadt und die Stadtentwicklung haben Vorstellungen, was mit dem Gelände passieren soll. Eine brisante Gemengelage — und eine politische Entscheidung in Sachen Stadtentwicklung.

Ginge es nach der Firmengruppe Küpper, würden dort in den nächsten Jahren ein Bürogebäude mit aufwendig gestalteter Fassade sowie sozialer Wohnungsbau, kombiniert mit Event- und Gastronomieflächen sowie ein "Colosseum" für Kunstveranstaltungen entstehen. "Durch die wirtschaftlich effiziente Nutzung von zwei Dritteln der Fläche sollte das verbleibende Drittel der Utopiastadt zur freien Verfügung überlassen werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Klingt gut — ist aber nicht, was sich die Macher von Utopiastadt idealerweise für die Entwicklung ihres Utopiastadt-Campus vorstellen.

"Wir wünschen uns, dass der Prozess zur Entwicklung dieser Fläche weniger profitorientiert und schnell vonstatten geht", sagt Christian Hampe, Geschäftsführer der Utopiastadt gGmbH. Daher begrüßt er die Ankündigung von Küpper Bros., sich zugunsten eines Utopiastadt-Campus aus der Entwicklung der Fläche zurückzuziehen. Der Campus soll eine enge Verzahnung von Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Sozialem sein. "Separierte Dinge sollen im Sinne einer neuen Quartiers- und Stadtentwicklung wieder zusammengedacht werden", so Hampe.

Daher stoßen auch die Pläne der Wirtschaftsförderung nicht auf kritiklose Zustimmung in Utopiastadt. Auf rund 20.000 Quadratmetern will diese laut Leiter Rolf Volmerig kleines Gewerbe und einen Kindergarten ansiedeln. Hampe: "Wenn sich die Stadt voreilig zugunsten dieser Modelle entscheidet, würde sie damit eine große Chance vertun. Sie kann hier zeigen, wie innovativ sie ist. Langfristig würde sie davon profitieren."

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