Schulbuchetat: Seit 13 Jahren nicht mehr erhöht!

Wuppertal · Wie in jedem Jahr stehen die Schulen wieder vor der unlösbaren Aufgabe, die Bücher für einen qualifizierten, modernen Unterricht zu beschaffen. Unlösbar ist die Aufgabe deshalb, weil die Etatansätze für die Bestellung von Lernmitteln vorne und hinten nicht reichen.

Schulbuchetat: Seit 13 Jahren nicht mehr erhöht!
Foto: GEW

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine Protestpressemitteilung veröffentlicht. Darin heißt es:

"Der Schulbuchetat wurde seit 1982 erst zweimal erhöht, zuletzt im Jahr 2003(!). Es liegt auf der Hand, dass die Bücherpreise in den letzten 13 Jahren ständig gestiegen sind. Ebenso liegt auf der Hand, dass sich die pädagogischen Anforderungen (Inklusion, individuelle Förderung, Zuwanderung und Unterricht für Flüchtlingskinder) völlig verändert haben, doch Schulen darauf nicht adäquat reagieren können.

In diesen 13 Jahren mussten die Schulen eine Rechtschreibreform (2007) beachten, in den Grundschulen wurde das neue Fach Englisch zunächst in Klasse 3 (2003), dann in Klasse 1 (2009) eingeführt, doch die Schulbuchetats blieben gleich. Allein die Einführung eines neuen Lehrwerkes stellt die Schulen oft vor unlösbare Probleme, weil dann die 'alten' Bücher nicht mehr verliehen werden können.

Auch der Auftrag, alle Schüler individuell zu fördern und der Ausbau der Inklusion setzen ein hohes Maß an differenzierten Lernmitteln voraus. Daran ist mit dem vorhandenen Schulbuchetat oft überhaupt nicht zu denken.

Folge ist, dass die 'Bettelei' bei den Eltern losgeht. Kopiergeld, Kosten für Lektüren, Arbeitshefte, Wörterbücher et cetera werden auf Eltern zusätzlich abgewälzt. Neben der rechtlichen Grauzone, auf die sich Schulen zwangsläufig einlassen müssen, entstehen so weitere soziale Benachteiligungen."

Richard Voß von der Wuppertaler GEW: "Schulen im sozialen Brennpunkt oder mit entsprechender Schülerzusammensetzung können die Eltern nicht noch zusätzlich finanziell belasten! Die GEW tritt für eine flächendeckende Lehr- und Lernmittelfreiheit ein und damit für soziale Gerechtigkeit bei der Verteilung von Bildungschancen. Sie fordert die Wuppertaler Landtagsabgeordneten in einem offenen Brief auf, sich für die dringend notwendige Erhöhung des 'Schulbuchetats' einzusetzen."

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